Krebs bleibt eine der Haupttodesursachen in der EU

1,3 Millionen Menschen sind 2020 in der EU an Krebs gestorben. Und Krebs bleibt eine der Haupttodesursachen in der EU. Die EU-Kommission hat im Februar ihren Plan gegen den Krebs vorgelegt. „Auslegen“ würde MEP Peter Liese gerne etwas.

„Allen Forschern, die grenzüberschreitend arbeiten, müssen wir den roten Teppich ausrollen.“

Im EU-Parlament beschäftigt sich der Sonderausschuss Krebs damit, wie Wissen, Daten und Forschung am besten grenzüberschreitend gesammelt und auch wieder verteilt werden können.

„Das heißt nicht nur, wir brauchen Geld. Das haben wir Gott sei Dank schon hinbekommen, dass wir im Forschungsprogramm der EU einen Schwerpunkt für Krebs haben. Aber wir müssen auch diese ganzen Hürden abbauen, die dadurch entstehen, dass man sich an verschiedene nationale Regeln halten muss. Etwa beim Datenschutz. Wir haben die europäische Datenschutzgrundverordnung, aber jedes Land legt sie anders aus. So dass ich dann nicht weiß, kann ich diese Daten bedenkenlos nach Frankreich schicken, damit die Forschung das dann entsprechend abgleichen kann.“

Das Ziel ist, dass alle Betroffenen, überall und jederzeit Zugriff auf Expertise in Sachen Krebsbekämpfung haben. Und damit soll auch das Wissen und nicht der Patient oder die Patientin auf Reisen geht, sagt der Arzt und gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament.

„Es wird in bestimmten Fällen notwendig sein, dass weiter der Patient reist, weil man ihn einmal gesehen haben muss. Aber grundsätzlich ist das Ziel, dass das Wissen auf Reisen geht. Und zwar sowohl innerhalb der Länder. Also auch innerhalb Deutschlands muss man dann nicht aus Ostwestfalen zum Spezialisten nach Köln oder Berlin. Sondern der Hausarzt nimmt Kontakt auf, und man hat sichere Systeme, die Daten und das Wissen auszutauschen.“

Am kommenden Montag wollen sich Vertreter aus nationalen Parlamenten, dem EU-Parlament und der EU-Kommission zum EU-Plan Kampf dem Krebs in einer Videokonferenz austauschen.