Die EU ist auf der Suche nach einem politischen Arktis-Fahrplan

Die EU ist auf der Suche nach einem politischen Fahrplan für die Arktis. Darüber haben wir von Euranet Plus schon mehrfach berichtet. Denn in der Arktis geht es um viel. Dort lagern wertvolle Bodenschätze, die schon lange Begehrlichkeiten geweckt haben. Die Arktis ist aber auch eine Schatzkiste der Natur, die durch den Klimawandel zunehmend bedroht ist. Und in der Arktis leben Menschen, die ein Recht darauf haben, auf eine gedeihliche Zukunft zu hoffen. Und nicht zuletzt ist die EU teils arktisch. Der estnische Europaabgeordnete Urmas Paet von Renew Europe sieht dementsprechend auch Handlungsbedarf.

Nahaufnahme des Sternenkreises auf einer EU-Flagge.

„(…) Finnland, Schweden und Dänemark sind arktische Länder. Und es gibt schon viele arktische Strategien in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten. Wenn wir also wirklich sehen wollen, dass die EU auch in der Arktis eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik hat, aber auch Umweltpolitik, Wirtschaftspolitik usw., bedeutet das, dass die EU-Arktispolitik all das angehen muss, und dass wir unsere Aktivität eindeutig steigern müssen.“

Auch die finnische Europaabgeordnete Sirpa Pietikäinen von der EVP hat eine Liste von Forderungen.

„Die EU wird eine starke internationale Rolle bei der Verteidigung der Arktis übernehmen und in der Arktis mitreden. Der zweite Punkt ist dann, die Arktis als entmilitarisiertes Gebiet für Forschung und Umweltschutz zu belassen, dann die nicht nachhaltige Nutzung von Ressourcen eindämmen, und dann ein spezielles Programm zum Schutz der unberührten arktischen Umwelt, das sich dann mit den Themen: Biodiversität und Klimawandel sowie Wälder und auch indigene Völker und ihrem Lebensstil befasst.“

Wie die neue EU-Politik für die Arktis am Ende aussehen wird, ist auch für den EU-Sonderbeauftragten Michael Mann noch offen. Das Wichtigste aber ist für ihn, eine Balance zu finden.

„Ich denke, wir versuchen in unserer Bewertung, ein Gleichgewicht zwischen dem Erhalt der fragilen arktischen Ökosysteme und der Akzeptanz einer wirtschaftlichen Aktivität in der Arktis herzustellen. Es ist kein leeres Gebiet, vier Millionen Menschen leben in der Arktis und sie haben ein Recht auf eine lebensfähige Zukunft. Und wir glauben, dass es viel Spielraum gibt, europäische Programme und europäisches Geld zu verwenden, um die Arktis wirklich zu einer Art Test für den grünen Übergang zu machen. “

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