Landwirtschaft der EU muss nachhaltiger werden

Immer wenn es um den Klimaschutz geht fällt das Wort „nachhaltig“! Viele von uns sind schon nachhaltig unterwegs und achten zum Beispiel auf nachhaltige Produkte. Doch um den Green Deal der EU-Kommission umzusetzen und ein klimaneutrales Europa bis 2050 zu schaffen, müssen ganze Branchen in der EU nachhaltiger werden. Im Auge hat die Kommission dabei gerade die Landwirtschaft – was allerdings nicht ganz einfach ist. Dagmar Selle, verzwickte Situation da gerade…

Zwei MaiskolbenEU/Dati Bendo

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Ja, die Rechnung ist ganz einfach: Schaffen wir die Trendwende zu mehr Klimaschutz nicht, hat die Landwirtschaft noch mehr unter Dürre und Ernteeinbußen zu leiden. Vielen Betrieben geht es jetzt schon schlecht, wobei das zum Beispiel in Deutschland vor allem aber auch mit den niedrigen Erzeugerpreisen für Milch und Fleisch zu tun hat. Damit haben die Landwirte aber auch wenig finanziellen Spielraum, in ihre Höfe für klimafreundliche Technologien zu investieren. Der Green Deal ist deshalb gerade in Deutschland für viele Landwirte ein rotes Tuch. Andere Länder in der EU wie Österreich sind da schon weiter bei den konkreten Zielen wie weniger Dünger und Pestizide auf den Feldern.

Da gibt es ja ein konkretes Ziel: Bis 2030 soll ein Viertel der landwirtschaftlochen Flächen in der EU ökologisch bewirtschaftet werden. Wie will die EU denn das Problem lösen?

Der für den Green Deal zuständige Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission Frans Timmermans sagt: Wenn wir klimaneutral werden sein wollen, muss sich die Agrarpolitik ändern. Das Agrarbudget im EU-Haushalt solle die Landwirte stärker bei der Umstellung auf umweltschonenden Verfahren unterstützen. Er schaltet sich deshalb in die Debatte um die Agrarreform ein, die noch in diesem Jahr endgültig unter Dach und Fach sein soll. Und was sich da seiner Meinung nach ändern muss ist, wie das Geld verteilt wird. Aktuell bekämen 20 Prozent der Landwirte 80 Prozent der europäischen Gelder. Weil die Zahlungen an die Fläche gekoppelt sind. Das müsse sich ändern – mehr Geld zu den Landwirten und nicht nur zu den Großbetrieben. Die Agrarminister würden dabei aber gerne bleiben.

Es wird also ein spannendes Jahresende für die Landwirtschaft – mal schauen, wer sich da durchsetzt. Danke für die Infos, Dagmar Selle.

Mehr Infos rund um den Green Deal gibt’s zum Beispiel in unserem Green Deal-Podcast, hier geht’s zur ersten Folge, in der ging es um: „Lebensmittel als Klimakiller„.