Ist Deutschland bereit Italien zu helfen? Und wenn ja – wie?

Überall ist Solidarität gerade die Losung der Stunde, um gegen das Coronavirus anzukämpfen. Doch Deutschland ist in die Kritik geraten, weil bei uns ein Exportstopp u.a. für Schutzmasken verhängt wurde. Die Bundeskanzlerin hat zwar versucht, das in der Videokonferenz mit den anderen EU-Staats- und Regierungschefs zu relativieren, aber irgendwie ist es noch nicht ganz angekommen. Überhaupt ist die Frage, ob und wie Deutschland bereit wäre, Italien zu helfen, in diesen Tagen häufig gestellt worden, fasst Claudia Knoppke zusammen.

Am Dienstag hat das EU-Parlament die Lage in Sachen Corona diskutiert. Auch dort wurde Kritik laut. Manfred Weber, der Fraktionschef der EVP meinte.

“Nach der Entscheidung Deutschlands und Frankreichs, bspw. für Schutzmasken ein Exportverbot auszusprechen, gab es einen Dominoeffekt auf europäischer Ebene, wo alle Mitgliedstaaten dieses Exportverbot ausgesprochen haben. Wenn Italien jetzt in einer Sondersituation ist, und Bedarf an diesen Schutzmasken hat, dann sollten andere Mitgliedstaaten der EU bereit sein, zu helfen, und nicht national egoistisch nur auf die eigenen Herausforderungen schauen.“ Zwei italienische Flaggen wehen vor tiefblauem Hintergrund

Das ist so garnicht, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel dann am Mittwoch in ihrer ersten Pressekonferenz zu Corona gesagt.

„Ich habe den Kolleginnen und Kollegen im Europäischen Rat erklärt, das heißt nicht, dass wir nichts mehr exportieren, aber wir wollen wissen, dass es in die richtigen Hände kommt, und an die richtigen Stellen. Denn das ist jetzt von entscheidender Bedeutung. Und das ist glaube ich auch so verstanden worden.“

In der mittäglichen Pressekonferenz der EU-Kommission hat Chef-Kommissionssprecher Eric Mamer anschließend gesagt.

„Wir gucken uns die Maßnahmen von Frankreich und Deutschland im Moment noch im Einzelnen an.“

Wäre Deutschland denn bereit, Italien vielleicht auch anderweitig zu helfen. Mit Personal vielleicht? Auch das ist die Bundeskanzlerin in der Pressekonferenz von Journalisten gefragt worden.

„Na ja, also ich sag mal, medizinisches Personal einfach so von einem Land in ein anderes – mit Sprachbarrieren und so – zu machen, das ist ja so nicht ganz so einfach. Und außerdem ist ja Italien nicht das einzige Land, das in einer Stresssituation ist. Aber, ich kann Ihnen sagen, wir werden mit unseren italienischen Kollegen sprechen. Ich wird auch in den nächsten Tagen mit Ministerpräsident Conte nochmal reden. Was wir tun und verantworten können, werden wir tun.“