Nicht überall in der EU ist die Gender Pay Gap so groß wie in Deutschland

Über den Green Deal haben wir bei Euranet Plus ja schon jede Menge berichtet. Er ist ja schließlich auch ein Kernziel der Kommission unter Ursula von der Leyen. Neben den grünen Plänen, hat sich die Kommissionspräsidentin, aber auch eine neue Gleichstellungsstrategie auf den Plan geschrieben. Amélie Förster, was hat sich da denn schon getan?
Nahaufnahme verschiedener Euro-Gelscheine und -Münzen.

Noch nicht ganz so viel, schließlich ist die neue Kommission gerade mal knapp sechs Wochen so richtig mit ihrer Arbeit gestartet. In der vergangenen Woche hat die Kommission aber schon in einer ersten Plenarsitzung Fahrt für das Thema aufgenommen:

 „Der Grundsatz der gleichen Bezahlung von Männern und Frauen ist seit 1957 im Vertrag verankert. Dennoch bekommen Frauen in Europa im Durchschnitt 16 Prozent weniger Gehalt als Männer. Es ist höchste Zeit für weitere Maßnahmen.“

So hat Helena Dalli, die in der Kommission für Gleichstellung zuständig ist, ihre Rede vor dem Parlament eingeleitet und hat die weiteren Pläne angekündigt. So soll in der ersten März Woche die neue Geschlechter-Gleichstellungs-Strategie der Kommission vorgestellt werden. Ihr Plan beinhaltet unter anderem einen Plan, um die Gehälter in Unternehmen transparenter zu machen.

Wir haben ja gerade von Helena Dalli gehört, dass die Gehälter von Frauen im Schnitt 16 Prozent niedriger sind. Das heißt, da liegen auch Länder drüber?

Ja genau, die Unterschiede variieren zwischen den einzelnen EU-Ländern sehr stark. Am größten ist die sogenannte „Gender Pay Gap“ in Estland. 2017 haben Frauen da sogar fast ein viertel weniger verdient als Männer, in Deutschland ist es nicht viel besser, hier ist es noch knapp ein Fünftel, ähnlich sieht es auch in Österreich und der Slowakei aus.

Bei unseren Nachbarn in Belgien und Luxemburg, aber auch in Slowenien, Polen und Rumänien sind die Unterschiede deutlich geringer. Da reden wir dann von einem Unterschied zwischen 8 Prozent in Slowenien und 3,5 Prozent in Rumänien.