Geschlechterproporz bei Spitzenposten?

Zwei Tage nach der Europawahl rückt die Personalfrage für die Neubesetzung der EU-Spitzenjobs in den Focus. Die Fraktionsführer der politischen Gruppen im EU-Parlament haben sich heute vor dem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs geäußert. Die Hauptforderung des Parlaments ist, dass das System des „Spitzenkandidat“ durch den Europäischen Rat geachtet wird. Das EU-Parlament will, dass nur jemand neuer Chef, oder neue Chefin der EU-Kommission werden kann, der zur Europawahl als Spitzenkandidat angetreten ist.

Die Europaavgeordnete Ska Keller mit verschränkten Armen vor dem Europäischen ParlamentGreen European Party

Für die Fraktionsführer der europäischen Sozialdemokraten, der EVP, der Linken und der Grünen geht es jetzt aber darum, erst den Inhalt des künftigen Programms zu klären, dann die Person. Ska Keller von den Grünen hat auf die Frage nach Geschlechterproporz auch wissen lassen:
Ich denke es ist höchst Zeit. Wir hatten noch nie eine Kommissionspräsidentin, es fehlt absolut an Gleichberechtigung, selbst im EU-Parlament. Wenn wir die Europäer repräsentieren wollen, können wir nicht die Hälfte der EU-Bevölkerung ignorieren. Und auch nicht die Diversität in anderen Bereichen. In allen Spitzenjobs, nicht nur denen, über die wir jetzt reden, auch in EU-Aufsichtsbehörden, wie etwa der Bankenaufsicht, der Europäischen Zentralbank, wo auch immer, wir brauchen Gleichberechtigung.“