Kommission hat Ryanair auf dem Radar

Die irische Billigfluglinie Ryanair will Beschwerden von Passagieren nur noch vor irischen Gerichten ausfechten. Die Airline hat ihre Verkaufsbedingungen dahingehend geändert.

© European Union , 2016 / Source: EC - Audiovisual Service / Photo: Jean-François Badias

Vera Jourova

Das ist illegal, sagen Verbraucherschützer und auch die EU-Kommission hat Ryanair wieder auf dem Radar, Claudia Knoppke.

Ryanair sieht sich wegen der vielen Streiks vielen Beschwerden und Entschädigungsforderungen gegenüber. Alleine in Belgien hat eine Verbraucherschutz-Organisation 1.400 Beschwerden von betroffenen Passagieren gesammelt und Ende August 50 Klagen eingereicht. Die Klagen haben die Verbraucherschützer in Belgien eingereicht, weil die Passagiere von Streiks u.a. am Flughafen in Zaventem betroffen waren.

Und was sagt die EU-Kommission?

Kommissionssprecher Christian Wigand hat grundsätzlich erstmal klargestellt, dass die EU strenge Verbraucherschutzregeln hat, die von jedem respektiert werden müssen.

„Deshalb hat die Kommission die irischen und europäischen Verbraucherschutzbehörden dringend aufgefordert, sich den Fall genauer anzusehen. Das Netzwerk der Verbraucherbehörden, das Europäische Verbraucherschutz Netzwerk wird sich in zwei Wochen mit den Praktiken von Ryanair beschäftigen.“
EU Verbraucherschutzkommissarin Vera Jourová hat via Twitter ihre Besorgnis über die illegale Vorgehenswiese von Ryanair zum Ausdruck gebracht.

Ryanair will Beschwerden und Schadenersatzforderungen von Passagieren nur noch vor irischen Gerichten verhandeln. Die EU meint, das geht so nicht und hat Verbraucherschützer aufgerufen, da mal genauer hinzugucken.