Kampf gegen Tachomanipulationen

Allein in Deutschland ist jeder dritte Gebrauchtwagen nach Schätzungen der Polizei mit einem manipulierten Tachostand unterwegs. In der EU sind es laut EU-Parlament sogar bis zu 50 Prozent aller gebrauchten Autos. Das soll ein Ende haben, sagen die EU-Abgeordneten und fordern die Kommission auf, aktiv zu werden. Sie wollen dazu im EU-Parlament in dieser Woche ein Papier verabschieden.

Blick vom Rücksitz in die Auto-Fahrerkabine auf den Arm des Fahrers am Lenkrad und das Navigationsgerät an der Windschutzscheibe.

Claudia Knoppke, was soll denn gegen Tachomanipulationen helfen?

Beispiele sind der Car Pass oder Nationale AutoPas. Haben wir schon Mal gehört. Denn der Car Pass ist in Belgien, der AutoPas in den Niederlanden schon länger Pflicht. Bei unseren Nachbarn in Belgien beispielsweise werden die Kilometerstände aller Fahrzeuge bei einer Organisation zentral gespeichert. Die Kilometerstände werden der Organisation zum Beispiel von Autofachhändlern, Werkstätten, Reifenhändlern, technischen Kontrollstellen oder Pannenhelfern zur Verfügung gestellt. Und weil Tachomanipulationen nicht nur Betrug sind, sondern im Zweifel auch eine Sicherheitsgefährdung im Straßenverkehr bedeuten können, soll dagegen etwas getan werden.

Was genau soll die EU-Kommission dagegen tun?

Die Kommission soll Maßnahmen erarbeiten, die dann alle Mitgliedstaaten verpflichten, Kilometerstände häufiger zu erfassen, und grenzüberschreitend auszutauschen. An die Autohersteller geht die Forderung, bessere technische Lösungen zu entwickeln, um Manipulationen zu verhindern. Außerdem sollten alle EU-Länder das als Straftat anerkennen, so fordern die Abgeordneten weiter. Und nochmal das Beispiel Belgien: Dort ist jeder Gebrauchtwagenverkäufer zur Vorlage des Car –Passes verpflichtet. Der Ausdruck darf nicht älter als zwei Monate sein und es muss auf einem speziellen, fälschungssicheren Papier gedruckt werden. Die Gültigkeit kann der Käufer ganz einfach im Internet kontrollieren. Wird das Dokument beim Verkauf nicht vorgelegt, kann der Käufer vom Kauf z zurücktreten und sein Geld zurückfordern.

Das EU-Parlament will in dieser Woche ein Papier auf den Weg bringen, mit dem die Kommission aufgefordert wird, mehr gegen Tachomanipulationen zu tun.