Geoblocking auf dem Rückzug

Für den Osterurlaub im EU-Ausland gibt es jetzt auch bei schlechtem Wetter gute Nachrichten. Wer im Hotelzimmer seine Netflix-Serie weitergucken möchte, die er in Deutschland begonnen hat, der kann das ohne weiteres tun. Denn Streaming ist ohne Mehrkosten ab dem 1.April möglich. Und auch das Angebot der Streaming Dienste ist dann das gleiche wie zu Hause. Das Geoblocking ist abgeschafft, jubelt die EU-Kommission. Ganz so weit wollen aber nicht alle gehen.

Weibliche Hände halten ein iPad und tippen darauf, im Hintergund liegen verschiedene Unterlagen.

Digitalkommissar Andrus Ansip hatte bereits auf einer Pressekonferenz im Februar frohe Kunde im Gepäck:

„Ab April können alle portable, digitale Inhalte genießen. Das heißt, wenn Sie in einem Land einen legalen Zugang haben, haben sie auf Reisen in der EU auch Zugang zu den Inhalten. Zu Filmen, Serien, Musik, Fußball, der ja sehr wichtig ist, und alle anderen digitalen Sachen.“ :

Das klingt super – aber wie so vieles, hat das Ganze einen, oder auch gleich mehrere Haken. Lediglich kostenpflichtige, internetbasierte Streaming- und Pay-TV-Dienste wie Spotify, SkyGo, Netflix oder Amazon Prime können mit dieser neuen Regelung genutzt werden. Die öffentlich-rechtlichen Sender sowie andere kostenlose Dienste entscheiden weiterhin selbst, ob sie ihre Inhalte im EU-Ausland auch zur Verfügung stellen. Und einigen im EU Parlament geht der jetzt in Kraft tretende Schritt längst nicht weit genug. Zu Ihnen gehört Julia Reda von den Piraten:

„Ich bedauere sehr, dass digitale Medieninhalte wie Videospiele, E-Books und Musik von dieser Verordnung ausgenommen werden, und die Angst gesiegt hat über das Bekenntnis einen digitalen Binnenmarkt zu schaffen, der nicht entstehen kann, bis wir digitale Grenzen abbauen anstatt sie nur zu reduzieren.“

In welchem Osterurlaub das erreicht ist, ist jetzt noch offen.