Brok: „Zu Potte kommen“

Also ich bin ganz ehrlich. Ich kann dieses ganze GroKo-Hickhack nicht mehr hören. Jeden Tag gibt’s neue Diskussionen um Personal, Inhalte und Ministerposten. Nicht nur bei mir kommt das so semi an – auch in Brüssel verliert man so langsam die Geduld. Holger Winkelmann hat zwei Stimmen eingefangen, die in Brüssel ziemlich viel Gewicht haben.

Portreit des EU-Parlamentariers Elmar Brok, CDU.

EU-Urgestein Elmar Brok hat in dem aktuellen GroKo Hickhack eine klare Meinung.

„Zu Potte kommen. Da sagen wir in Westfalen das ist entscheidend. Denn die Leute sind es leid, aus Berlin dieses Hin und Her zu sehen, und jetzt sollte man den Sack zu machen, entscheiden und regieren“

Regieren ist für ihn, der seit 1980 im EU-Parlament sitzt, wichtig, damit Deutschland ein starker Motor der EU Politik bleibt. Irgendwann wird es mit der Regierungsbildung klappen, glaubt Brok und trifft damit auch die Meinung von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Der wird bei der Frage nach seiner Gefühlslage erst einmal poetisch und zitiert – fast richtig – Heinrich Heine.

„Denk ich an Deutschland bei Nacht, werd ich nicht um den Schlaf gebracht.“

Um dann konkreter zu werden.

„Ich glaube, die deutsche Demokratie bewegt sich nach dem schwierigsten zu interpretierenden Wahlergebnis in eine Richtung, die sicherstellt, dass es demnächst eine handlungsfähige deutsche Regierung geben wird. Das kann ich nur begrüßen. Und deshalb mir ich mir da keine übertriebenen Sorgen.“

Ob Juncker diese entspannte Sorglosigkeit zu Recht hat, das werden wir spätestens nach dem SPD Mitgliederentscheid zum Koalitionsvertrag Anfang März sehen.