Davos, Merkel und Geschichte

„Und es mag am deutschen Wesen einmal noch die Welt genesen“. Was in einem Gedicht seinen Anfang nahm, hatte in seinem Ursprung eigentlich die Botschaft: Ein geeintes Deutschland kann auf das Europäische Staatengefüge eine friedliche Wirkung haben. Und diese friedliche und vereinende Wirkung möchte Bundeskanzlerin Angela Merkel auch fast 160 Jahre später mit Deutschland auf die Europäische Union haben. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos hat sie dafür keine Gedichte wohl aber die Geschichte zitiert. Claudia Knoppke hat zugehört.

Bundeskanzlerin Angela Merkel, copyright: Audovisual Service of the European Commission, 2015.

„Frau Bundeskanzlerin, wir können Europa nicht diskutieren, ohne sie dabei zu haben.“

Mit dieser Einführung durch Klaus Schwab, den Präsidenten des Wirtschaftsforums, hat Angela Merkel in ihrer Rede den Bogen vom ersten Weltkrieg bis zur digitalisierten Welt 4.0 geschlagen.

„Und wir müssen uns heute Fragen, haben wir wirklich gelernt aus der Geschichte.“

Eine wichtige Lehre müsse sein, dass Abschottung und der Rückzug ins Nationale in schwierigen Zeiten nicht das Mittel der Wahl sein darf. Auch in Deutschland seien gerade schwierige Zeiten.

„Aber ich darf ihnen sagen, Deutschland will ein Land sein, das auch in Zukunft seinen Beitrag leistet, um gemeinsam in der Welt die Probleme der Zukunft zu lösen.“

Auch deshalb sei das Motto in Davos: Eine geteilte Zukunft in einer zersplitterten Welt aufzubauen, so treffend und wichtig, so Merkel. Es gebe in allen Ländern Zweifel, ob es angesichts von Digitalisierung und der weltweiten Veränderungen gelinge, alle Menschen mitzunehmen. Auch dabei, Antworten zu finden, wolle Deutschland mithelfen.

„Und wenn sie mir jetzt noch die Daumen drücken, dass wir eine Regierung bekommen, dann wird das noch besser klappen. Herzlichen Dank!