Kommission soll illegalen Tierhandel stoppen

Sie sind klein, sie sind niedlich. Doch der Handel mit Hundewelpen ist sehr oft illegal. Der Deutsche Tierschutzbund schlägt bei dem Thema schon lange Alarm und bekommt jetzt Unterstützung von fünf EU-Mitgliedsstaaten. Deutschland, Belgien, Dänemark, die Niederlande und Schweden legen der EU-Kommission heute ein Positionspapier auf den Schreibtisch. Darin wird gefordert, den illegalen Handel mit Haustieren zu stoppen. Holger Winkelmann berichtet.

Um die Dramatik des Themas zu verdeutlichen zitiert Lea Schmitz, Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes, die Europaabgeordnete Renate Sommer.

„… sie hat den illegalen Welpenhandel als drittgrößte Einnahmequelle des organisierten Verbrechens nach dem Drogen- und Waffenhandel bezeichnet. Man kann also davon ausgehen, dass es wirklich ein immenses Problem ist.“

Der Handel mit Tieren und vor allem eben mit Welpen boomt also. Damit das Angebot auf dem Markt konstant hoch bleibt, werden die Tiere regelrecht produziert.

„In erster Linie Hundewelpen, aber auch Katzen sind manchmal dabei, werden irgendwo im Ausland, meistens in osteuropäischen Ländern, unter erbärmlichen Bedingungen produziert. Die Muttertiere leben da in irgendwelchen Verschlägen, bringen die Welpen zur Welt. Die werden sehr früh von ihren Müttern getrennt und werden dann in alle möglichen anderen EU-Länder transportiert.“

Der Tierschutzbund fordert darum vor allem, dass jedes Tier in der EU-gekennzeichnet wird. Dies würde einiges bewirken, ist sich Lea Schmitz sicher.

„Wenn jedes Tier, jeder Hund, wirklich auch mit einem Chip oder Transponder gekennzeichnet wird, registriert wird in einem zentralen europaweiten Hasutierregister, dann kann ich wirklich auch jedes Tier anhand dieses Chips nachverfolgen und sehen, wo es her kommt und wer der Halter ist. Das würde es den illegalen Händlern erschweren ihre Geschäfte durchzuführen.“

Das Positionspapier der fünf EU-Mitgliedsstaaten ist dafür allerdings erst der Anfang. Denn es fehlen zum Beispiel auch Länder wie Rumänien. Von dort wird der illegale Handel unter anderem organisiert. Aber auch das EU-Parlament hat den Ernst der Lage erkannt. Bis die Kennzeichnung kommt, wird es aber wohl trotzdem noch eine ganze Zeit dauern. Der Tipp des Tierschutzbundes ist darum klar. Haustiere sollten nur im Tierheim oder bei einem anerkannten Züchter gekauft werden.