Datenschutz endet nicht auf dem Sofa

Es ist ja so eine Sache mit der Privatsphäre. Geheimnisse gibt eigentlich kaum jemand gerne von sich Preis, aber bei den persönlichen Daten auf Facebook, WhatsApp und Co, da legen wir ein ziemliches – ist mir doch egal- Gefühl an den Tag. Das EU-Parlament hat uns jetzt ein bisschen dabei geholfen, dieses Gefühl zu verändern. Es hat der „e-privacy- Verordnung“ zugestimmt. Und auch wenn jetzt noch nicht jeder weiß was das heißt, kann ich nur sagen: Datenschützer jubeln. Warum, weiß Holger Winkelmann.

Blick auf ein von einer Frau bedientes Smartphone, auf dessen Bildschirm die Facebook-App geöffnet wird

Friedemann Ebelt ist einer von denen die sich freuen dass das EU-Parlament der Richtlinie zugestimmt hat. Der Campaigner des Datenschutzvereins Digitalcourage hat lange gekämpft, damit sich vor allem in einem Bereich etwas ändert.

„Ein ganz, ganz großer Punkt ist das Tracking. Aktuell ist das einfach ein juristisches und rechtliches Graufeld. Leute werden durch das ganze Internet kreuz und quer verfolgt. Da werden Daten erhoben, Profile erstellt. Die werden ausgewertet. Und das geht auch bis nach Hause. Bis aufs Sofa wenn wir da mit unserem Smartphone liegen.“

Und auf diesem Sofa hat der Nutzer jetzt möglicherweise bald mehr Schutz. Denn, die Richtlinie bedeutet.

„Wer irgendetwas mit meinen personenbezogenen Daten anfangen will – das heißt sammeln, auswerten benutzen und so weiter, der muss mich fragen. Ich muss einwilligen. Es gibt ein paar Ausnahmen dann, aber im Großen und Ganzen sind wir sehr, sehr zufrieden, weil jetzt einfach die Nutzerinnen und Nutzer mehr rechte und mehr Kontrolle haben über ihre Kommunikation.“

Wie so oft, bleibt allerdings noch ein kleiner haken beziehungsweise eine Unsicherheit. Denn auch wenn das Parlament zugestimmt hat, die Verhandlungen unter anderem mit dem europäischen Rat gehen noch weiter. Und da könnte es teilweise auch auf Drängen Deutschlands noch gravierende Veränderungen geben.

„Wir können sagen, dass in der Vergangenheit Deutschland alles getan hat um den Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre zu sabotieren. Und das müssen wir natürlich verhindern.“

Erst wenn das gelingt, dann kann sich Friedemann Ebelt wohl erst wirklich so richtig freuen.