Kampf gegen häusliche Gewalt

Manchmal, aber nur manchmal haben Frauen ein kleines bisschen Haue gern…haben die Ärzte gesungen und damit den Alltag vieler Frauen in Deutschland und der EU beschrieben. In Deutschland sind 2015 laut Bundeskriminalamt über 130. 000 Menschen Opfer häuslicher Gewalt geworden. Die meisten davon waren Frauen. Jede dritte Frau in Europa war in ihrem Leben schon einmal Opfer sexueller Gewalt. Auch deshalb will die EU Kommission im neuen Jahr mit einer Kampagne gegensteuern. Unter dem Motto „ Sag Nein“ sollen die Europäer mehr für das Thema sensibilisiert werden. Claudia Knoppke berichtet…

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„Manchmal, aber nur manchmal haben Frauen ein kleines bisschen Haue gern…“

Fast 25 Prozent der Frauen in der EU haben seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch einen Partner erlitten. Mehr als ein Viertel der Einwohner Europas ist der Auffassung, dass Geschlechtsverkehr ohne Einwilligung in manchen Fällen gerechtfertigt ist. Auch deshalb muss etwas passieren, meint auch die SPD EU-Abgeordnete Birgit Sippel. Sie hat im Interview mit Euranet Plus gesagt:

„Zuallererst müssen wir das Bewusstsein schaffen, denn viele Menschen denken, dass passiert in vielen anderen Ländern der Welt, aber nicht direkt vor der eigenen Haustür. Der zweite wichtige Punkt ist, dass die EU entschieden hat, die Istanbul-Konvention zu unterzeichnen. Damit können wir entsprechende Gesetze schaffen, die gegen Gewalt an Frauen vorgehen und den Opfern helfen. Also ich denke, wie können eine Menge tun.“

In Deutschland sind 2015 331 Frauen durch Mord oder Totschlag in Beziehungen ums Leben gekommen. Die Zahl der Gewalttaten in Beziehungen ist laut BKA zwischen2012 und 2015 um 5 Prozent gestiegen.

„Wir haben auch festgestellt, dass die Organisationen, die sich um Opfer häuslicher Gewalt kümmern, häufig keine öffentlichen Gelder mehr bekommen. Und das Argument dafür, kein Geld zu bekommen, ist, dass sie sich ausschließlich um Frauenbelange kümmern.“

Um der geschlechtsspezifischen Gewalt in der EU vorzubeugen, und ihre Opfer zu unterstützen, hat die EU-Kommission 10 Millionen Euro für den Einsatz an der Basis bereitgestellt. Die Kampagne wendet sich aber auch an Fachleute, die zur Verbesserung der Lage beitragen können. Und die musikalischen Ärzte meinen:

„Immer, ja wirklich immer haben Typen wie du was auf die Fresse verdient!“