Echtes Puppentheater

Das Internet ist überall. Aber wollen Sie es auch im Zimmer Ihrer Kinder haben? Wenn Sie Ihrem Kind die Puppe „Cayla“ (gespr. Kejla) zu Weihnachten schenken, ist es schon passiert. Sie soll zu viele Daten aufschnappen. Und genau davor warnen Verbraucherschützer vom europäischen Verbraucherverband. Die Vertreter reichen eine Beschwerde bei der EU-Kommission gegen das internetfähige Spielzeug ein. Was es damit auf sich hat, erklärt Monika Olszewski…

Zwei kleine Kinder laufen bei einem Spaziergang Hand in Hand vor dem Fotografierenden her in Richting Wald.

Kurz vor Weihnachten kriegt das moderne Spielzeug einen Dämpfer.
„Meine Freundin Cayla weiß Millionen Dinge.“

Verbraucherschützern weiß die internetfähige Puppe Cayla oder auch der Roboter i-Que aber zu viel. Per Bluetooth wird das Spielzeug mit dem Smartphone oder dem IPad verbunden und ist dann ans Internet angeschlossen. Alle Antworten die das Internet kennt, kennt dann auch Puppe Cayla, wenn sie gefragt wird. Eine spezielle App verwandelt Sprache in Text, sucht eine Antwort im Internet und lässt die Puppe antworten. In der Werbung klingt das dann so:

„Cayla hat Million Dinge zu erzählen. Was ist Deine Lieblingsfarbe? Pink. …“

Das Problem der Datenschützer: Mit dem Spielzeug sitze praktisch ein Spion im Kinderzimmer. Denn ohne Probleme könne sich jeder in der Nähe per Bluetooth mit der Puppe verbinden und Antworten geben. Der erste Schock für Eltern, die ihren Kindern das Püppchen unter den Tannenbaum legen wollen. Zweiter Schock: Alles was die Kleinen der Puppe erzählen, soll an eine amerikanische Firma weitergegeben werden, also können die Daten im Anschluss für persönliche Werbung genutzt und die gesammelten Informationen weitergereicht werden. Das verstoße ausdrücklich gegen EU-Recht. Und der dritte Vorwurf der Datenschützer: Cayla beispielsweise mache ohnehin schon Schleichwerbung. Sie erzähle den Kindern, wie sehr sie Disney-Filme liebe. Verbraucherschützer vom europäischen Verbraucherverband wenden sich jetzt an die EU-Kommission und das europäische Gremium nationaler Datenschützer. Auch Verbraucherverbände aus verschiedenen Ländern laufen jetzt Sturm. Denn so fröhlich wie es in der Werbung klingt:

„Meine Freundin Cayla weiß Millionen Dinge.“

Ist es letztlich gar nicht.