Lux-Filmpreis an „Toni Erdmann“

Deutscher Humor ist in diesem Jahr In. Der Film „Toni Erdmann“ ist heute mit dem Lux-Filmpreis des Europaparlaments ausgezeichnet worden. Das Vater-Tochter-Drama von Maren Ade war in diesem Jahr auch ein Liebling der Kritiker und wurde ins Rennen um den Auslands-Oscar geschickt.

Ausschnitt mit drei Sternen aus der EU-Flagge.

Claudia Knoppke aus der Euranet Plus Redaktion über eine deutsch- rumänische Tragik-Komödie.

Vater Winfried folgt seiner Tochter Ines nach Bukarest.

„Sie sind zu Besuch. Ja spontane Entscheidung, war noch nie in Rumänien.“
Ines will sich dort eigentlich ganz und gar ihrer Karriere bei einer Unternehmensberatung widmen.
„Sach mal, wie lange willst du eigentlich bleiben?“

Lange, denn jetzt legt Papa erst richtig los. Von da an taucht er als Toni Erdmann wiederholt in Ines’ Alltag auf und gibt sich wahlweise als Coach und Tennisfreund von Ion Țiriac oder als deutscher Botschafter in Rumänien aus.

„Willst du mich fertig machen, oder was?“

Nein, er hat eine wichtige Mission zu erfüllen.

„Toni Erdmann zeigt den Versuch eines Vaters, seine sich ihm entfremdende Tochter, in einer absurden und urkomischen Konfrontation wiederzufinden.“

So hat es heute EP-Präsident Martin Schulz gesagt. Nicht unbedingt komisch. Aber wir Deutsche sind ja auch nicht für unsere Witzigkeit bekannt. Das hat auch Regisseurin, Produzentin und Autorin Maren Ade immer wieder erlebt.

„Die häufigste Frage war, wie kann es sein, dass Deutsche Sinn für Humor haben?!“

Nun vielleicht liegt es daran, dass dieser Sinn sehr subtil ist.

„Ich hab gar kein Furzkissen“

Toni Erdmann und die beiden weiteren Preisträger des Lux-Filmpreises werden mit Hilfe von EU-Geldern in alle 24 Amtssprachen übersetzt. Vielleicht ein etwas anderer Beitrag zur europäischen Völkerverständigung.