TTIP: Greenpeace spricht von starkem Druck aus den USA

Am Sonntag will der amerikanische Präsident Barack Obama auf der Hannover-Messe für das Freihandelsabkommen TTIP werben. Das Abkommen zwischen den USA und der EU ist ja höchst umstritten. Die TTIP Gegner befürchten, dass dadurch viele europäische Standards, zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie, gesenkt werden. Greenpeace will dafür jetzt auch Beweise gefunden haben. Holger Winkelmann berichtet.

Collage aus den zwei Flaggen der EU und der USA

Greenpeace hat jetzt bislang unter Verschluss gehaltene Dokumente der EU-Kommission veröffentlicht. Für Greenpeace Sprecher Christoph von Lieven beweisen sie eindeutig, dass die USA beim Thema Genbehandelte Lebensmittel Druck auf die EU-Kommission ausübt.

„Das jetzt ist ein ganz harter Beweis dafür, wie die Industrie direkt über das Handelsministerium Druck macht. Das US-Landwirtschaftsministerium sagt ganz klar: Die USA werden weiterhin Druck machen, das auch gentechnisch verändertes Essen hier in Europa auf den Tisch kommt.“

Hauptwunsch ist demnach, dass neue gentechnische Verfahren für die Veränderung von Pflanzen nicht den strengeren EU-Regeln zu unterwerfen werden. Konkret heißt das:

„In den USA gibt es kaum Gentechnik-Regulierung und keine Kennzeichnungspflicht. In Europa ist das so, dass der Verbraucher sehen kann, wenn mit gentechnisch veränderten Organismen gearbeitet wird, wenn in einem Produkt gentechnisch veränderte Organismen verwandt wurden. Die USA und speziell die US-Gentechnik-Industrie wollen auf keinen Fall das das passiert. Das ist auch Teil der TTIP-Verhandlungen jetzt, das gesagt wird, gentechnisch veränderte Organismen müssen auch ungekennzeichnet hier auf den Markt kommen dürfen.“

Und das ist für Greenpeace nicht akzeptabel. Das TTIP-Abkommen gehört für die Organisation beerdigt. Unterstrichen wird diese Forderung am Samstag. Dann ist in Hannover eine große Anti-TTIP-Demo geplant.