Dass Deutschland in einer Energiewende steckt, ist allgemein bekannt. Auch die EU insgesamt hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2020 soll laut der EU-Kommission die Energieeffizienz um 20 Prozent steigen, die erneuerbaren Energien 20 Prozent des Energieverbrauchs decken, und die CO2-Emissionen um 20 Prozent zurückgehen. Zu dieser Energiewende gehört aber auch etwas, was gar nicht so häufig mit diskutiert wird. Die Rede ist von der Wärme- Wende. Was dahinter steckt, weiß Holger Winkelmann.
Sie werden es wahrscheinlich nicht gewusst haben, aber wir verbrauchen doppelt so viel Wärme wie Strom. Und deswegen muss sich die Politik auch um das Thema Abwärme kümmern, fordern Energieexperten. Also um die Wärme, die als Abfallprodukt nutzlos in die Atmosphäre geblasen wird. Das deutsche Unternehmen LaTherm hat das Potenzial, das darin steckt, bereits erkannt, und arbeitet damit. Was die Firma macht, erklärt der technische Leiter Yusuf Karagöz:
„Es geht im Endeffekt darum, dass man die Wärme, die an einer Quelle entsteht und die nicht nutzbar vor Ort ist, in einem Container speichert und dann an einen anderen Ort transportiert und diese Wärme abgibt.“
Zu den Kunden von LaTherm gehören unter anderem ein Hallen- und ein Freibad. Das Hallenbad wird über ein Blockheizkraftwerk versorgt. Diese Anlage muss Wärme abgeben, da sie ansonsten geringere Leistung hervorbringt, oder sogar kaputt gehen kann.
Durch unsere LaTherm-Container können wir diese Wärme vor Ort beim Hallenbad abnehmen, in unserem Container speichern und zu diesem Freibad transportieren und abgeben, wo sie dann gebraucht wird.“
Was Abwärme anbelangt, ist das Potential, so schätzen es Experten, gigantisch. Dieser Teil könnte die Energiewende also erheblich voranbringen.