Wiederstand gegen schärferes Waffengesetz

Wann immer es zu einem Amoklauf in den USA kommt, ist die Reaktion: strengere Waffengesetze. Aber wir wissen. Nützt nix. Schärferes Waffenrecht ist auch eine Reaktion auf die Terroranschläge in Paris. Das will die EU-Kommission.

Detailaufnahme einer Waffe, die eim Polizist am Gürtel im Halfter trägt.

Holger Winkelmann, dabei sind die Waffengesetze in der EU doch schon recht streng, oder? Zumindest wenn man es mit den USA vergleicht…

Wenn ich jetzt ketzerisch antworten wollte, würde ich sagen, noch lascher als in den USA geht es ja auch nicht. Aber gut… die EU-Kommission will erst einmal einen Aktionsplan zum Kampf gegen den illegalen Schmuggel von Waffen und Sprengstoff erarbeiten und schon bald vorstellen. Kommissionspräsident Juncker hat außerdem angekündigt, dass die Kontrollen beim Verkauf von Waffen strenger werden sollen. Das bedeutet, dass Privatleute keine Waffen, Waffenbestandteile oder Munition mehr über das Internet kaufen dürfen. Außerdem soll es auch ein strengeres Verbot von halbautomatischen Feuerwaffen geben. Als Grund wurde auch der verhinderte Anschlag auf einen Thalys-Zug zwischen Amsterdam und Paris genannt. Der mutmaßliche Islamist soll seine Kalaschnikow aus im Internet gekauften Waffenbestandteilen zusammengebaut haben.

Dagegen regt sich aber bereits Widerstand und der kommt unter anderem aus Deutschland. Die Jäger hierzulande finden das Vorhaben der EU nicht gut, warum?:

Also vom Deutschen Jagdverband heißt es, die Maßnahmen der EU seien teilweise sinnvoll – aber eben nur teilweise. Vom Verbot im Online-Handel halten sie zum Beispiel gar nichts. Das seien nur weitere bürokratische Hürden für zuverlässige und legale Waffenbesitzer. Dieses Verbot würde außerdem kein bisschen mehr Sicherheit bringen oder den Terrorismus bekämpfen. Von einem Sprecher der niedersächsischen Landesjägerschaft heißt es: Die Attentäter von Paris hätten sich ihre Waffen ja nicht auf dem legalen Markt besorgt, mit den neuen Regeln hätte man so etwas also auch nicht verhindern können. Kritisch sehen die Jäger übrigens auch, dass alle Waffenerlaubnisse in Zukunft nur fünf Jahre gelten sollen. Wer dann seine Lizenz verlängern will, muss sich eventuell einem Gesundheitscheck unterziehen.

Die Jäger in Deutschland und ganz Europa wollen nicht alle Verschärfungen des EU-Waffenrechts durchgehen lassen. Online gibt es bereits eine Petition gegen das Vorhaben der EU-Kommission – fast 300.000 Menschen haben sich daran schon beteiligt.