Warum landen EU-Waffen beim IS? – Q&A

Die Terrormiliz Islamischer Staat kämpft mit Waffen aus der Europäischen Union. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Bewaffnung der Terroristen anhand von Propagandavideos und Berichten von kurdischen und Peschmerga-Kämpfern analysiert. Neben amerikanischen, irakischen und chinesischen Gewehren finden sich auch etliche deutsche Waffen in den Händen des IS.

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Dafür gibt es zwei Erklärungen. Zum einen hat die Bundesregierung im Sommer 2014 beschlossen, die kurdischen Kämpfer im Nordirak mit 16.000 Gewehren und mehreren MILAN-Raketensystemen zu verstärken, um den Vormarsch des IS stoppen zu können. Dass dabei auch einige Waffen in die Hände von Terroristen gefallen sind, ist nicht unwahrscheinlich.

Die andere Erklärung steht in Zusammen mit dem Export von deutschen Waffen. Seit mehreren Jahren sind Saudi Arabien und Katar große Abnehmer von deutschen Waffen(-systemen). Beide Länder zählen zu den sogenannten „Freunden Syriens“. Diese Gruppe hat 2013 zugegeben, dass sie Rebellengruppen in Syrien mit Waffen ausgerüstet hat, um gegen Assads Truppen bestehen zu können. Unter diesen Gruppen befinden sich auch die heutige, al-Qaida-nahe al-Nusra Front und die Gruppe, die sich kurz darauf in „Islamischer Staat“ umbenannt hatte.