Unfairer Wettbewerb bei Google

Jetzt kriegt Google also doch Ärger. Die EU prangert bei dem Unternehmen offiziell unfairen Wettbewerb an. So gut wie weltweit ist Google die Suchmaschine Nummer Eins, was bedeutet, dass 90 Prozent der Internet-Nutzer Google als Suchinstrument nutzen. In zwei Bereichen sollen die Nutzer aber benachteiligt worden sein, Monika Olszewski weiß in welchen:

 Detailaufnahme einer modernen Computertastatur und der dazugehörigen Mouse in weiß von Apple.

Es geht bei den wettbewerbsverzerrenden Auswirkungen bei Google zum einen tatsächlich um das Suchsystem an sich. Google verdient nämlich vor allem mit Anzeigen. Wenn ein Nutzer einen Begriff sucht, wird ihm entsprechende Werbung präsentiert. Für jeden Klick auf die Werbung kassiert Google Provisionen. Deshalb platziere der Konzern die eigenen Angebote in Suchergebnissen systematisch prominenter als die der Konkurrenz. Die EU Wettbewerbskommissarin, Margarethe Vestager, sagt dazu:

„Es geht dabei um die Verbraucher, dass sie die besten Ergebnisse ihrer Suchanfrage erhalten, dass sie die Wahl haben. Aber es geht auch um Unternehmen, die die Möglichkeit haben sollen ihre innovativen Ideen auch angemessen zu präsentieren.“

Zum anderen geht es bei den wettbewerbsverzerrenden Vorwürfen um Googles Umgang mit dem Betriebssystem Android. Auch hier wird unterstellt: Google missbrauche seine marktbeherrschende Stellung. Vestager:

„Wir wollen untersuchen, ob Google andere Hersteller von Smartphones und Tablets, die das Andoid-Betriebssystem verwenden wollen, daran hindert, es für sich weiter zu entwickeln, obwohl es grundsätzlich erlaubt ist.“

Im Grunde ist aus EU-Sicht gegen Google gar nichts einzuwenden, meint die Wettbewerbskommissarin Vestager beschwichtigend:

„Der Grund warum wir Google nutzen ist, dass Google sehr gute Produkte hat. Das ist mir wichtig zu sagen… weil Markt-Dominanz an sich kein Problem ist, generell nicht und auch nicht EU-rechtlich gesehen. Aber, solche Unternehmen müssen Verantwortung tragen und zwar dürfen sie ihre Macht nicht auszunutzen, um Konkurrenz zu verhindern.“

Sollte Google genau das in dem Wettbewerbsverfahren der EU bewiesen werden, könnte es eine Strafe von etwa sechs Milliarden Euro geben. Bleibt die Frage, wie sehr Google diese Geldstrafe wehtut.