Arbeitskräftemangel, Aktionsplan der EU-Kommission

Was tun gegen Arbeits- und Fachkräftemangel? Diese Frage stellt sich auch die EU- Kommission immer wieder und hat jetzt einen neuen Aktionsplan vorgestellt. Im Plan werden Maßnahmen in fünf Politikbereichen aufgezeigt, die möglichst bald auf Ebene der EU, der Mitgliedstaaten und der Sozialpartner umgesetzt werden sollten. Ein Vorschlag ist, mehr auf Fähigkeiten, statt nur auf Diplome zu setzen. Sozialkommissar Nicolas Schmitt setzt auf „Skills first“ wie etwa in den USA.

Nicolas Schmit© European Union 2019 - Source : EP

Nicolas Schmit

„Wenn jemand die Fähigkeiten hat, dann ist es gut. Selbst wenn er- oder sie keine vollständigen Diplome hat. (…) Also ich denke es geht auch um einen Sinneswandel, um den Arbeitskräftemangel anzugehen.“

Einen besonderen Fokus hat die EU-Kommission auf Praktikanten gelegt. Praktika sollen allen offenstehen, die Arbeitsbedingungen für Praktikanten verbessert und ihre Rechte gestärkt werden. Die Kommission schlägt dazu auch eine Richtlinie vor. EU-Kommissionvize Valdis Dombrovskis.

„Eine Eurobarometer-Umfrage aus 2023 zeigt, dass nur 45 Prozent der Befragten, die ein Praktikum absolviert haben, bezahlt oder finanziell entschädigt wurden. Das bedeutet, das viele junge Leute sich ein Praktikum nicht leisten können. Die Richtlinie befasst sich mit der Durchsetzung der Arbeitsbedingungen. Praktikanten sollten auch bei der Bezahlung nicht anders behandelt werden als andere vergleichbare Arbeitnehmer. Unter Berücksichtigung der Trainings- und Lernkomponente. Sie befasst sich auch mit regulären Arbeitsverhältnissen, die als Praktika ausgegeben werden.“

Dazu soll es auch Kontrollen geben. Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, Möglichkeiten für Praktika zu schaffen, Missbrauch und schlechte Arbeitsbedingungen anzuzeigen.