Wölfe in der EU sollen weniger streng geschützt werden. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, den Schutzstatus von „streng geschützt“ auf „geschützt“ zu ändern. Das erfolge auf der Basis von Daten, die seit einigen Monaten gezielt gesammelt worden waren. Auch wenn viele lokale Behörden mehr „Flexibilität“ beim Umgang mit auffälligen Wölfen fordern, soll es nicht nur um den Abschuss gehen. Im September hatte ein Kommissionssprecher gesagt.
Holger Winkelmann | Euranet Plus „Wir beziehen uns auf die ganze Bandbreite von möglichen Maßnahmen, um das Zusammenleben von Menschen und großen Räubern so friedlich wie möglich zu machen. (…) Und es gibt auch EU-Unterstützung für Kommunen und Farmer, die solche Maßnahmen anwenden. (…) Wir haben auch die Stimmen der Kommunen, Landwirte und anderen Entscheidungsträgern gehört, die von mehr Problemen berichten und nach mehr Flexibilität verlangen. Und deshalb hoffen wir, ein vollständiges und ganz aktuelles Lagebild zu bekommen.“
Den Bericht zum aktuellen Lagebild hat die EU-Kommission gerade veröffentlicht. Der Wolf ist bei uns über das Berner Übereinkommen geschützt. Der 1979 geschlossene zwischenstaatliche Vertrag des Europarats zur Erhaltung der wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume in Europa. Dabei geht es vor allem um jene Pflanzen und Tiere, deren Erhaltung die Zusammenarbeit mehrerer Staaten erfordert. Jetzt müssen die Mitgliedstaaten, über den Vorschlag der Kommission zum geänderten Schutzstatus des Wolfes entscheiden. Sobald der Vorschlag angenommen wurde, wird er von der EU dem Ständigen Ausschuss des Berner Übereinkommens vorgelegt.