EU-Parlament stimmt für klimaneutrale Gebäude bis 2050

Das wird teuer. Das EU-Parlament hat für eine energetische Sanierungspflicht alter Gebäude gestimmt. Neubauten sollen ab 2028 emissionsfrei sein. Das Ziel ist, dass alle Gebäude bis 2050 klimaneutral sind. Kritiker, wie Angelika Niebler von der Europäischen Volkspartei, sehen in den Vorschlägen zur Überarbeitung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden zu viel Zwang.

Blick durch einen Bauzaun auf eine Baustelle an einem großem Gebäude.

„Ich glaube man muss unsere Bürger und Bürgerinnen wirklich nicht davon überzeugen, dass es Sinn macht, in die Isolierung, in die Dämmung ihrer Häuser, ihrer Wohnimmobilie zu investieren. Das regelt sich von allein.“

Der Klimawandel regelt sich nicht von allein, sagen andere. Laut EU-Kommission sind Gebäude für 40% des Energieverbrauchs und für 36% des CO2-Ausstoßes in der EU verantwortlich. Wohngebäude sollen künftig auf einer Energieeffizienz-Skala zwischen A und G bis 2030 mindestens die Energieeffizienzklasse „E“ und bis 2033 die Energieeffizienzklasse „D“ erreichen. Jutta Paulus von den europäischen Grünen sieht dabei auch die soziale Komponente.

„Die billigste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen. Nie war das so zutreffend wie in den heutigen Zeiten, wo viel zu viele Menschen sich entscheiden mussten zwischen warmen Wohnungen und warmen Mahlzeiten. (…) Deshalb sind es nicht nur unserer Klimaziele, die schnelles Handeln erfordern. Es geht auch darum, unsere Bürgerinnen und Bürger vor hohen Kosten zu schützen.“

Sehr hoch sind allerdings die geschätzten Kosten allein für Deutschland. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau geht für den Umbau zu klimaneutralen Gebäuden von 254 Milliarden Euro aus. Für die Sanierung stehen auch Fördertöpfe der EU zur Verfügung.