„Wir haben es vernommen, aber wir haben nicht zugehört.“

Der Weltklimarat warnt uns seit drei Jahrzehnten vor der Erderwärmung. Wir haben es vernommen, aber wir haben nicht zugehört, oder entsprechend reagiert. Das hat Inger Andersen, vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen jetzt zur Vorstellung des Weltklimaberichts gesagt. Und sie hat auch gesagt: Es ist ernst!

„Keiner ist sicher und es wird schnell schlimmer.“

Die Beispiele vor unserer Haustür sind aktuell die Brände, vor nur wenigen Wochen waren es die verheerenden Überschwemmungen.

Zwei Windräder zwischen Bäumen im Sonnenuntergang.

„Wir müssen den Klimawandel als unmittelbare Bedrohung sehen. Genauso wie wir den damit verbundenen Verlust von Natur- und Artenvielfalt sowie die Verschmutzung und Vermüllung als direkte Bedrohungen behandeln müssen.“

Ganz besonders stark bedroht von der Erderwärmung sind die kältesten Regionen unserer Erde. Die Antarktis ist eine der härtesten und unwirtlichsten Umgebungen auf unserem Planeten, und gleichzeitig eine der verletzlichsten, hat EU-Kommissar Virginijus Sinkevičius im EU-Parlament gesagt.

„Es ist daher auch ein Ort, an dem die zwei größten Krisen unserer Zeit zusammenkommen: Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt.“

Das EU-Parlament hat eine Resolution verabschiedet, in der die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten aufgefordert werden, auf internationaler Ebene das Schutzabkommen für zwei große Schutzgebiet im Südlichen Ozean voranzubringen. Das liegt auf Eis, weil China und Russland in der Antarktis-Kommission blockieren. Die EU muss alle Hebel in Bewegung setzen, sagt die Irische grüne Abgeordnete und Berichterstatterin Grace O’Sullivan.

„Trotzdem die Antarktis die wärmsten Sommer der Geschichte erlebt hat, sehen manche Staaten den dringenden Handlungsbedarf nicht. Mit der Resolution setze ich meinen Aktivismus fort- gemeinsam mit meinen Kollegen hier im Parlament. Heute senden wir ein starkes Signal an die Führer der Welt, die immer noch ihren Kopf in den Schnee stecken.“

Eine Einigung über die Einrichtung der beiden Schutzgebiete im Rahmen der Antarktis Kommission (CCAMLR) könnte als Grundlage für die Verhandlungen der UN-Biodiversitätskonferenz in China dienen. Die COP 15 findet im Oktober in Kunming statt.