Datenschutzverordnung kommt

Die Uhr tickt. Am Freitag (25.Mai) gilt es, mit der EU-Datenschutzgrundverordnung. Aber nur ein Viertel der Unternehmen in Deutschland ist nach eigener Einschätzung ausreichend vorbereitet. Ganz am Anfang stehen laut einer Umfrage von Bitkom noch vier Prozent. Warum ist das so? Die EU feiert es als großen Wurf, doch in vielen kleinen und mittleren Unternehmen geht die Angst um. Claudia Knoppke hat sich mit einem IT-Spezialisten unterhalten.

Detailaufnahme einer modernen Computertastatur und der dazugehörigen Mouse in weiß von Apple.

Stephan Bertram ist der IT-Spezialist in einem mittelständischen Unternehmen, und er sagt, die Leute haben Angst.

„Das man zukünftig sämtliche Geschäftsprozesse neu erfinden muss, weil man im Grunde keine Möglichkeit mehr hat, unbedarft an einen Kunden heranzutreten.“

Das kann auch schon Mal der Geburtstagsgruß sein.

„Natürlich sagt ein Marketingspezialist, ich kann ihm zu seinem Geburtstag mal kurz eine E-Mail schicken, und schaffe dadurch die Möglichkeit, mit ihm wieder kurz ins Gespräch zu kommen. Durch die neue Datenschutzgrundverordnung sollen nur noch notwendige Daten verarbeitet werden. Und damit würde dann so ein Geburtsdatum rausfallen. Denn für den Verkauf einer Sache ist das in der Regel nicht notwendig.“

Die Datenschutzgrundverordnung geht aber noch weiter. Deshalb sollten sich nicht nur Computerfreaks damit beschäftigen.

„In der Theorie ist das selbst ein Aktenordner, in dem Kundendaten abgeheftet sind.“

Welche Daten da abgeheftet sind, muss ich dem Kunden im Zweifel offenlegen.

„Das eigentliche Problem ist hierbei, dass in der Vergangenheit, das Thema Datenschutz eher stiefmütterlich behandelt wurde. Und das die wenigsten ihre Unternehmensprozesse schon auf Datenschutz abgestimmt hatten.“

Und deshalb entstehe in vielen Unternehmen durch die Datenschutzgrundverordnung ein enormer Zugzwang, sagt Stephan Bertram Das kann, wie im richtigen Leben, aber auch was Gutes haben.

„Meiner Meinung nach ist das eine gute Gelegenheit für Unternehmen, sowohl auszumisten, als auch seine Datenprozesse zu optimieren, weil es durchaus auch ein Vorteil für Unternehmen sein kann, sich ins positive Licht zu rücken, wenn es mit Kundendaten gut umgeht.“