Sorgen tote Bienen für Milliardenklage?

Was ist wichtiger: Bienen oder „Mäuse“? Ich kläre auf. Weil sie Bienen getötet haben, hat die EU-Kommission schon vor einigen Jahren bestimmte Pestizide verboten. Und jetzt kommen wir zu den Mäusen – nämlich viel Geld. Chemieriesen wie Bayer und BASF klagen auf Schadenersatz. Viel Schadenersatz.

Nahaufnahme einer Honigbiene im Anflug auf eine Löwenzahnblüte.

Holger Winkelmann, um wieviel Mäuse geht es da?

Experten sagen, es könnten Milliarden werden. Also keine Peanuts.

Und wer hat darüber zu entscheiden?

Das Europäische Gericht in Luxemburg prüft in erster Instanz seit heute, ob die EU-Kommission 2013 den Einsatz bestimmter Pestizide teilweise verbieten durfte. Das ist passiert, weil eben so viele Bienen getötet wurden. Bayer, BASF und Syngenta aus der Schweiz sagen: Das hat uns viel Geld gekostet. Denn, erst haben sie eine Zulassung für die Pestizide erhalten, dann haben sie in die Produktion investiert und dann wurden die Stoffe aus Umweltschutzgründen verboten.

Na ja, eine Argumentation, der man erstmal folgen könnte. Ist das denn nicht vorher geprüft worden?

Erst ein Unfall hat gezeigt, wie schädlich die Pestizide für Honigbienen sind. Passiert ist das 2008 in Baden –Württemberg. Mit dem Stoff behandelte Maiskörner wurden ausgesät. Das Pestizid wurde aber im wahrsten Sinne des Wortes vom Winde verweht, weil es nicht richtig an den Körnern haften blieb. Und kurz darauf haben dann Imker in der Region das schlimmste Bienensterben seit Jahrzehnten beklagt.

Das Europäische Gericht prüft seit heute in erster Instanz, ob die EU-Kommission zu Recht Pestizide verbieten durfte, die sie erst zugelassen hatte. Chemieriesen wie Bayer und BASF klagen auf Schadenersatz.
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