„Ihr müsst mir helfen“

Der CDU-Parteitag in Essen ist am Mittag zu Ende gegangen. Mit rund 89 Prozent ist Kanzlerin Angela Merkel zur Vorsitzenden wiedergewählt worden – ihr zweit schlechtestes Ergebnis überhaupt. Und das trotz einer sehr persönlichen Rede. Holger Winkelmann war mit einem europäischen Blick dabei.

Portreit des EU-Parlamentariers Elmar Brok, CDU.

„Ihr müsst mir helfen“ – hatte Merkel den 1000 Delegierten überraschend zugerufen. Denn Deutschland und Europa sind in schwierigen Zeiten. angesichts wachsender internationaler Ungewissheiten ist für Merkel die Stabilisierung der EU das vorrangige Ziel. Merkel sagte:

„2016 hat die Welt nicht stärker und stabiler gemacht sondern eher schwächer und instabiler. In Zeiten wie diesen gehört schon eine Portion Unverbesserlichkeit dazu, unverändert zu sagen, dass wir, damit vorneweg auch Europa, aus diesen Krisen stärker hervorgehen können, als wir hineingegangen sind.“

Merkel verwies auf die Worte von Altkanzler Helmut Kohl, dass Europa eine Frage von Krieg und Frieden sei. Die seit bald 60 Jahren bestehende europäische Einigung sei in der Geschichte «nur ein Wimpernschlag».

Das heißt dann wohl: Weitermachen und nicht aufhören für die Europäische Einigkeit und Stabilität zu kämpfen. Bei EU-Parlaments Urgestein Elmar Brok kam das gut an:

„Ich fand es war eine Rede die umfassend war, die nach vorne ging, die Lösungen angeboten hat und die auch die Herausforderungen, denen wir nun objektiv gegenüberstehen begegnen kann. Und dieses auch inm Rahmen eines geeinten Europas, weil Nationalstaat das nicht alleine bewältigen kann. Ich glaube, das ist deutlich geworden.“

Auch sein Fraktionsvorsitzender in Brüssel, Manfred Weber, fand nur lobende Worte.

„Es war eine Rede der Nachdenklichkeit, der Grundprinzipien und auch der Grundbotschaft, dass wir Europa in unsicheren Zeiten stabil halten müssen. Insofern: Ich habe mich sehr gefreut über die Rede.“

Ohne das Thema Europa wird der Wahlkampf, egal von wem, aber auf jeden Fall nicht auskommen.