Einen Monat nach dem Terror

Heute vor einem Monat haben die Anschläge von Brüssel die ganze Welt geschockt – und die Folgen sind in der europäischen Hauptstadt immer noch präsent. Einerseits, weil immer wieder neue Ermittlungsergebnisse veröffentlicht werden – andererseits, weil die Stadt durch Militär und schwersten Waffen bewacht wird. Joris Gräßlin hat darüber mit Mitarbeitern im EU-Parlament gesprochen.

brüssel

Die Terroranschläge vom 22. März – sie haben nicht nur 35 Menschen das Leben gekostet und mehr als 300 verletzt – sie haben auch die Stadt verändert. Das sonst so lebensfrohe Brüssel gleicht einem Hochsicherheitstrakt, überall stehen schwer bewaffnete Polizisten und Soldaten. Jens Müller arbeitet als Referent für die Grünen im EU Parlament. Er beschreibt die Situation einen Monat nach den Anschlägen so:

„Kurzfristig wurde die Alarmstufe sehr hoch gesetzt auf orange, sodass dann viele Kontrollen
durchgeführt wurden, im Grunde jeder einzelne Angestellte kontrolliert wurde. Jetzt ist es so, dass das zum Teil wieder etwas zurückgefahren wird, aber es ist doch noch so, dass schwer bewaffnete Soldaten vor den Eingängen des Parlaments stehen, dass viel kontrolliert wird und manche Eingänge immer noch nicht wieder normal zu benutzen sind. Ansonsten gelten auch verschärfte Sicherheitskontrollen für Veranstaltungen und Besucher im Parlament. Da ist man vom Normalzustand sicherlich auch noch ein ganzes Stück weit entfernt.“

Die Eingänge zum EU Parlament sehen mittlerweile aus wie der Sicherheitsbereich im Flughafen, so beschreibt es Laura Kaun. Sie arbeitet als Referentin für die SPD.

„Man kommt rein ins Gebäude und dann sind da natürlich erstmal die Securityscanner und Metalldetektoren und alle Besucher und Praktikanten und Lobbyisten müssen dann erstmal mit ihren Sachen durch den Safetycheck – das kann dann gut auch mal eine halbe Stunde dauern.“

Grundsätzlich sei es seltsam, wie schnell man sich an die schwer bewaffneten Soldaten vor den wichtigen Gebäuden in Brüssel gewöhne.

Die Ermittler haben unterdessen festgestellt, dass einer der Attentäter fünf Jahre lang am späteren Anschlagsort, dem Brüsseler Flughafen, gearbeitet hat. Und: einer der Drahtzieher soll auch die Anschläge von Paris mitgeplant haben.

Der Terror wird die Ermittler also noch weiter beschäftigten, genau wie die zahlreichen Mitarbeiter der EU, die jeden Tag unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen arbeiten.