EU berät über Milchpreis

Viele trinken sie täglich. Und wenn sie im Laden schön günstig ist, dann ist das ja nicht schlimm. Der fallende Milchpreis lässt die Milchbauern allerdings wütend werden. Unter 20 Cent pro Liter ist der Preis mittlerweile gefallen. Grund hierfür ist ein momentanes Überangebot auf dem Weltmarkt. Die EU-Agrarminister beraten heute darüber, was zu tun ist. Eine schwere Aufgabe, wie Holger Winkelmann weiß.

Drei braune Kühe auf einer hügeligen, grünen Weide.

Hermann Josef Schulze Zumloh ist selbst Landwirt und gleichzeitig auch Vorsitzender des landwirtschaftlichen Kreisverbandes in dem von Landwirtschaft geprägten Kreis Warendorf im Münsterland. Natürlich ist der Milchpreis auch hier seit Wochen ein beherrschendes Thema. Die Lösung ist aber gar nicht so einfach.

„Wenn sich etwas ändern soll, dann muss das Angebot niedriger werden. Und dann müssen sich Landwirte und Molkereien einig werden. Ich glaube das ist ganz schwierig.“

Ebenfalls schwierig wird es sein, das Angebot schnell zurückzufahren.

„Entweder steuere ich die Milchleistung pro Kuh, oder eben das die Kuhzahl reduziert wird. Das Problem ist nur, dass sich das ja nicht von heute auf morgen drehen lässt. Wir haben es hier mit Tieren zu tun, und das kann man nicht vergleichen wie in der Industrie meinetwegen mit Zementsäcken, wo ich innerhalb von drei Tagen die Menge hochfahren kann oder wieder runterfahren. Das geht bei Kühen natürlich nicht. Das müssen wir alles bedenken.“

Und was auch nicht geht ist auf den Einzelhandel zu setzen, denn der bekommt beim Milchpreis das Grinsen gerade nicht mehr aus dem Gesicht.

„Der Lebensmittel – Einzelhandel, der nutzt dieses Übernagebot an Milch zurzeit gnadenlos aus. Der guckt auch nicht nach vorne, was daraus werden könnte. Der sieht zur Zeit seine Vorteile, kauft sehr günstig ein und gibt den Preis ja auch teilweise weiter. Die Verbraucher profitieren, aber zur Zeit nur vordergründig. Was langfristig daraus wird wissen wir nicht.“

Viele Lösungsansätze die schnell etwas bewirken, wird es also wohl nicht geben. Es sei denn, der Verbraucher zahlt freiwillig mehr.