Erster europaweiter Blitzmarathon

Es ist wieder soweit – morgen ist Blitzmarathon bei uns in der Region/Stadt – aber nicht nur bei uns sondern in ganz Deutschland. Es gibt sogar eine Besonderheit dieses Mal. Wenn Sie im Urlaub sind, dann bleiben Sie nämlich im Zweifel auch nicht verschont – morgen ist nämlich europaweiter Blitzmarathon.
Bildausschnitt: man sieht das Heck eines schwarzen Autos, das offensichtlich zu schnell über einen Zebrastreifen fährt.

Holger Winkelmann vom europäischen Korrespondenten-Netzwerk Euranetplus, was heißt das?

Dass sich morgen insgesamt in 21 Ländern der EU und in Serbien Polizisten auf die Lauer legen und blitzen was das Zeug hält. Um 6 Uhr am frühen Morgen geht es überall zeitgleich los, in Deutschland werden wegen der zentralen Trauerfeier des Germanwings-Absturzes um 24 Uhr wieder alle mobilen Radar-Geräte eingepackt – in den anderen Ländern blitzt es noch bis 6 Uhr früh am Freitag weiter. Große Länder wie Frankreich, Spanien und Polen und auch Österreich, die Schweiz und Dänemark machen übrigens nicht mit. Warum konnte mir ein Sprecher des NRW-Innenministeriums nicht sagen, von dort aus wurde der EU-weite Blitzmarathon ja angestoßen. Wer aber gerade in Spanien, England, Norwegen oder Italien Urlaub macht, wird nicht verschont.

Als Grund für die Blitzmarathons wird ja immer angegeben, dass dadurch Unfälle verhindert werden sollen. Die Menschen sollen daran erinnert werden, welche Konsequenzen zu schnelles Fahren haben kann. Wie sehen denn die Unfallzahlen in Europa aus?

Also die EU-Kommission hat gerade erst die Zahlen für 2014 ausgewertet und wenn man sich dabei ganz Europa anschaut, dann sind sie konstant geblieben. Demnach sind im vergangenen Jahr rund 25.700 Menschen auf den Straßen in der EU um’s Leben gekommen. Aber natürlich ist das immer von Land zu Land unterschiedlich. Am gefährlichsten ist es laut EU-Auswertung auf den Straßen in Lettland, Rumänien, Bulgarien und Litauen, die machen alle mit beim Blitz-Marathon. Es gibt aber auch Mitgliedsstaaten, in denen die Verkehrssicherheit überdurchschnittlich besser geworden ist. Dazu gehören zum Beispiel Griechenland, Portugal, Kroatien und Slowenien. In Deutschland ist die Zahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr ganz leicht gestiegen und zwar um 1 Prozent. Damit liegt Deutschland aber immer noch deutlich unter dem Schnitt, heißt: bei uns kommen im Straßenverkehr wesentlich weniger Menschen um’s Leben als im EU-Durchschnitt.

25.700 Verkehrstote hat es gegeben im vergangenen Jahr in der EU. Ein Mittel um diese Zahl zu senken ist der EU-weite Blitzmarathon, der morgen früh um 6 Uhr morgens startet.