Fipronil: Wer wusste was?

Als Ende Juli bekannt wurde, dass mit Fipronil belastete Eier im Umlauf sind, war das sehr unappetitlich. Und einen komischen Beigeschmack hat auch die Art und Weise, wie der Skandal aufgearbeitet wird. Angeblich haben die belgischen Behörden schon Anfang Juli ihren Verdacht an die EU-Kommission gemeldet. Doch die hat erst behauptet nichts zu wissen, dann aber irgendwie doch. Claudia Knoppke mit einer kleinen Chronologie.

Es scheint auch in Brüssel ein dringendes Bedürfnis zu bestehen, über die Sache nochmal zu reden. Morgen, am Dienstag, wollen sich Kommission und, so heißt es, „hochrangige“ Vertreter der Mitgliedsstaaten treffen. Ziel sei es, aus dem aktuellen Fall zu lernen, die Koordinierung zu verbessern und das Frühwarnsystem zu optimieren. Doch wo hat es gehakt? Die Frage wer, warum zu spät informiert wurde, war auch im EU-Parlament Thema. Ulrike Müller von den europäischen Liberalen hat in den Antworten des zuständigen Kommissars im Parlament keine befriedigende Erklärung gefunden.

2Herr Kommissar, wenn ich jetzt ihre Ausführungen verfolge, dann stellen sie fest, dass nicht das System versagt hat, sondern die Stufe davor. Die Meldung der Mitgliedsstaaten. Es ist aber erschreckend, dass die zuständigen Behörden davon über ein halbes Jahr gewusst haben. Und die Meldung dann so spät erfolgt.“

Der Belgier Ivo BELET von der EVP meint.

„Das Schnellwarnsystem war nicht wirklich schnell.“

EU- Kommissar Vytenis Andriukaitis gibt zu, es muss besser werden, aber er will sich nicht persönlich verantwortlich machen lassen.
„Jetzt ist nicht die Zeit der Schuldzuweisung.“

Was besser werden soll, werden wir dann wohl sehen.