EU-Parlament diskutiert das Wohl von Nutztieren

Was wollen wir uns das Wohl von Nutztieren kosten lassen? Diese Frage stellt sich nicht zum ersten Mal, war aber jetzt wieder Thema im EU-Parlament.

Nahaufnahme zweier schwarz-weißer Kühe, die eng nebeneinander in einem Stall stehen, die Köpfe durch eine Metallkonstruktion streckend.

Dort haben Europa-Abgeordnete, Kommissarinnen und Kommissare mit den Initiatoren der EU-Bürgerinitiative „End the Cage Age“ – Stoppt Käfighaltung debattiert. Die Initiative will ein Verbot der Käfighaltung für Geflügel, Kaninchen sowie Zwangs- und Einzelboxen für Sauen und Kälbchen erreichen. Die EU-Bürgerinitiative hatte einen massiven Zuspruch in der EU, wie die rund 1,5 Millionen Unterschriften zeigen. Die Initiative fordert den Einsatz von bereits existierenden Alternativen, ob Freilandhaltung oder Freilaufhaltung. Der Vorsitzende des Agrarausschusses im EU-Parlament, Norbert Lins von der EVP sagt: Er sei für das mehr Tierwohl, aber vor so einem „radikalen Schritt“, so Lins, müssten erstmal die Kosten genau analysiert werden. Auch sei ein grundsätzliches Verbot zu einfach. Erst einmal müssten Spezies für Spezies die Alternativen gründlich wissenschaftlich untersucht werden. Etwa im Hinblick auf Hygienestandards.

“In my view an outright ban of cages is too simplistic. The issue of housing systems must be first evaluated scientifically- species by species. Keeping in mind the sanitary aspect of each housing system.”

Von Seiten der EU-Kommission hieß es: Wir unterstützen die Forderungen, auch weil wir wissen, dass wir sehr viel mehr für das Wohl der Tiere tun müssen. Die „Vom Hof auf den Tisch-Strategie“ der Kommission sei ein Herzstück des Green Deal. Einen entsprechenden Legislativ-Vorschlag könnte es bis 2023 geben.