Gemeinsam geht’s schneller – das merken wir aktuell beim Thema Turbo-Internet! Denn: EU, Bund und Länder sind sich einig – bis 2018 soll es in ganz Deutschland Internet mit mindestens 50 Mbit geben. EU Digitalkommissar Oettinger hatte zuletzt in seiner Digitalstrategie erneut betont, wie wichtig schneller Internet für die Wirtschaft ist. Was das jetzt ganz lokal für die Internet-Anbieter bedeutet, berichtet Joris Gräßlin.
Es wird gebaggert – an vielen Stellen in allen Städten. Neue Wohnkomplexe entstehen und sie alle haben eins gemeinsam: den Glasfaseranschluss. Genau der ist nötig, weil immer mehr Geräte am Netz hängen – neben PC und Handy sind das immer öfter auch Hausgeräte oder Fernseher, sagt Internetexperte Dieter Haase über die Wünsche der Kunden.
„Für sie ist wichtig, dass sie heute schnelle Internetverbindungen bekommen. Hier redet man dann von 100 Megabit, 200 oder 500 – da ist dann keine Grenze mehr gesetzt. Wir müssen auf diese Glasfaser setzen, weil technisch einfach mit Kupfer bei 100 Megabit Schluss ist“.
Auch für Firmen ist schnelles Internet immer öfter entscheidend bei der Standortfrage. Hier liefern sich Kommunen mittlerweile einen harten Konkurrenzkampf, so die EU Kommission. Und so verteidigt Brüssel auch die umstrittene Entscheidung zur Netzneutralität; sie ermöglicht Unternehmen einen schnelleren Internetzugang als anderen Nutzern – wenn sie draufzahlen.
„Die Daten werden einfach priorisierter durch ein Netz geschleust bis zu den bekannten Knotenpunkten. Heute sind, wenn man auf dem Glasfaserkabel sich orientiert, nicht mehr das Kabel und die Transportwege die Bremse, sondern die Server der Anbieter, die dort dahinterstecken“.
Hier wären also wieder Großkonzerne wie Google oder Amazon gefragt, um mehr Serverleistung bereitzustellen, damit das Internet noch schneller wird. Aber – eins nach dem anderen: erst einmal muss der Ausbau von Glasfaserleitungen gelingen, damit bald alle mit mindestens 50 Mbit surfen können. So wie sie es alle wollen: EU, Bund und Länder.