Biologische Vielfalt in den Städten

Wie kann die EU ihre Städte dabei unterstützen, bessere Lebens- und Arbeitsräume zu schaffen? Diese Frage steht während der Grünen Woche 2018 im Mittelpunkt. Dabei geht es auch darum, alle an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam zum Beispiel die Luft zu verbessern, Abfall zu reduzieren, oder wieder mehr biologische Vielfalt in die Städte zubringen. Diskutiert wird zur Zeit in Brüssel. Gemacht wird vor jeder Haustür. Claudia Knoppke hat ein paar Beispiele zusammengestellt.

Bildausschnitt: mit einer großen grünen Gießkanne werden verschiedene Pflanzen und Blumen gegossen

In Bottrop wandern Bäume durch die Stadt. Die mobilen Bäume in großen Blumentöpfen können von den Bottropern vorübergehend „adoptiert“ werden, um es vor der eigenen Haustür auch mal grün zu haben. EU-Kommissar Karmenu Vella meint:

„Naturbereiche in städtischen Gebieten verbessern die Luft, verringern den Stress und sie sind ein natürlicher Schutz, etwa gegen Überschwemmungen. Viele Mitgliedstaaten haben ein Problem, die EU-Grenzwerte zur Luftqualität in Städten einzuhalten. Also, was der Luftqualität lokal hilft, hilft den Regierungen, die Gesetzgebung zu befolgen.“

In Rumänien geht es bei vielen Veranstaltungen um Müllvermeidung und Recycling. Jede Dose zählt, soll Schülern zeigen, dass man mit einer Getränkedose mehr machen kann, als sie wegzuwerfen.

„Die Kommunen sind dafür verantwortlich, das Müllsammeln zu organisieren und so dafür zu sorgen, dass die Recyclingziele erreicht werden. Sie sind deshalb für den Übergang von der linearen zur Kreislaufwirtschaft sehr zentral.“

Um Märchen aus Müll geht es in Estland. Dort werden in Kindergärten Müll-Container zum Puppentheater. Die Figuren sind, natürlich, auch aus Müll.

„Städtischer Müll braucht die aktive Rolle der Menschen. Das kann es schwierig machen. Sie mitzunehmen braucht Zeit und Geld.“

Die Natur in der Stadt und Drumherum zu erwandern, darum geht es in Südfrankreich.

„65 Prozent der Europäer leben nur etwa 5 km von einem Natura 2000-Gebiet.“

Wie die Stadt bei ihrer Entwicklung den sauberen Wasserquellen gefolgt ist, das zeigt die Aquatour in Luxemburg.

„Weil Städte immer weiter wachsen, haben sie auch eine zunehmend wichtige Rolle beim Schutz der Natur und der Biodiversität. Genauso wie im Umgang mit dem sehr verletzlichen Ökosystem.“