Juncker fordert Mindestlohn

Der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ist mit dem Point-Alpha-Preis ausgezeichnet worden. Die Ehrung ist mit 25.000 Euro verbunden und würdigt Verdienste um die Einheit Deutschlands und Europas. Der Point Alpha in der Rhön war ein markanter Observationspunkt der US-Armee an der innerdeutschen Grenze.

Jean-Claude Juncker, copyright: Audiovisual Service of the European Commission 2015, Shimera

Das Gelände zwischen Hessen und Thüringen ist heute eine Gedenkstätte, die an die Zeit des Kalten Kriegs erinnert. Bei einer Rede im Thüringer Landtag hat Jean-Claude Juncker auf seine Amtszeit zurückgeblickt und als eine dringende Aufgabe für die Zukunft der EU den Mindestlohn gefordert.

„Dieser Mindestlohn kann nicht dieselbe Höhe haben. In Bulgarien wie in Luxemburg. Luxemburg ist €2.200, in Bulgarien €300. Man darf also nicht Blödsinn erzählen. Aber man muss dafür sorgen, dass jeder Anspruch auf einen Mindestlohn hat, der der Ausdruck des Willens ist, jede Arbeit einer gerechten Entlohnung zuzuführen. Die Würde der Arbeit ist ein Wert, den wir langsam aus den Augen verloren haben. Und deshalb dürfen wir uns nicht wundern, dass viele arbeitenden Menschen sich von Europa abwenden. Wir haben es in der Hand, diese Menschen zurückzubringen in den europäischen Mainstream.“