EU gegen Kindesmissbrauch, Drogen und Waffen

Die EU-Kommission will stärker gegen Kindesmissbrauch, Drogen und den unerlaubten Handel mit Waffen vorgehen. Was die drei Bereiche gemeinsam haben ist u.a., dass sie in der EU immer weiter um sich greifen. Wir müssen jetzt dringend was tun, heißt es von der EU-Kommission. Claudia Knoppke hat mehr.

Die EU-Kommission sieht vor allem beim sexuellen Kindesmissbrauch online dringenden Handlungsbedarf. Die Zahl der entdeckten Fälle weltweit ist in den vergangenen Jahren von 1 Million auf über 17 Millionen gestiegen. Und Europa ist zum Epi-Zentrum der gehosteten Seiten für Kinderpornografie geworden, sagt EU-Innenkommissarin Ylva Johannson. So schnell wie möglich entdecken, entfernen und den Behörden melden, ist ein Ansatz der Kommission.

Ylva JohanssonKristian Pohl/Regeringskansliet

Ylva Johansson

„Nächstes Jahr will die Kommission neue gesetzliche Richtlinien vorschlagen, die die relevanten Internet-, Social Media- und Messenger-Firmen verpflichten, aufzuspüren, zu melden, zu entfernen und an die Behörden weiterzuleiten.“

Auch die Kooperation unter den Mitgliedstaaten soll deutlich gestärkt und verbessert werden. Angedacht ist ein Europäisches Zentrum zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Auch die Vorbeugung soll durch ein Präventionsnetz verbessert werden. Beim Thema Drogen ist die EU vom Konsumenten zum Produzenten geworden, vor allem bei synthetischen Drogen, sagt die Kommissarin. Ein 53 Punkte-Aktionsplan setzt u.a. auf verstärkte Sicherheitsmaßnahmen, bessere Prävention und gezieltere Schadensbegrenzung. Und was den unerlaubten Handel mit Feuerwaffen angeht, sei ebenso Handlungsbedarf, sagt Ylva Johannson. Denn nach offiziellen Zahlen sind 35 Millionen illegale Waffen in der EU im Umlauf, mehr als legale. Auch hier setzt die Kommission auf bessere Zusammenarbeit, und härtere Strafverfolgung. In allen Bereichen gilt: Die Zeit drängt.

„Weil wir sehen können, dass die Organisierte Kriminalität und der sexuelle Missbrauch von Kindern während der Pandemie zugenommen haben.“

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