Generation „Lockdown“: Probleme nicht erst durch Corona-Krise

„Wir wollen hier keine aufgewärmte Suppe verkaufen!“ sagt die EU-Kommission in Sachen Jugend-Garantie über die Genration Lockdown. Das ist schön, sagen wir! In der Corona-Krise will die EU-Kommission 22 Milliarden Euro gegen einen befürchteten Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit mobilisieren. Da sagen wir, das ist gut! Denn, die Corona-Krise trifft, wie wir von Euranet Plus schon berichtet haben, die jungen Europäerinnen und Europäer besonders hart. Claudia Knoppke hat mehr.

Zwei kleine Kinder laufen bei einem Spaziergang Hand in Hand vor dem Fotografierenden her in Richting Wald.

Es gibt eine neue Generation. Die „Generation Lockdown“. Denn die Corona-Pandemie hat für viele junge Europäerinnen und Europäer den Einstig in den Arbeitsmarkt deutlich erschwert. Für die, die schon drin waren, hat Corona zu einer Unterbrechung, oder auch einem Aus geführt.

„Jugendarbeitslosigkeit steigt 2x mal schneller als die allgemeine Arbeitslosigkeit.“

Jugendarbeitslosigkeit war für die Generation „Lockdown“  schon vor Corona ein großes Thema

Schon vor der Corona-Krise war die Jugendarbeitslosigkeit, vor allem in Südeuropäischen Ländern, mit teils über 25 Prozent, ein schwer in den Griff zu bekommendes Problem. Die EU-Kommission will jetzt mit 22 Milliarden Euro bis 2025 gegensteuern. Die schon 2013 ins Leben gerufene Jugend-Garantie soll -trotz aller Kritik an ihrer Wirksamkeit-erweitert werden. Auch die Berufsausbildung soll gefördert und verbessert werden, sagt Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis

„Der neue Vorschlag zielt darauf ab, Systeme beweglicher, attraktiver und fit für die digitale und grüne Wirtschaft zu machen.“

In der Gruppe der jungen Arbeitslosen wurden bislang die 15- bis 25-Jährigen erfasst. Diese Gruppe soll jetzt auf die bis 29-Jährigen erweitert werden. Es geht aber auch um ältere Arbeitnehmer. Um Umschulungen und Weiterbildung. Es geht um jeden, sagt EU-Kommissar Margaritis Schinas.

„Und wenn ich jeden sage, dann geht es um solche mit schwierigem Hintergrund, mit Migrationshintergrund, mit Behinderungen, alle aus allen Bereichen, die ein Recht auf Ausbildung haben, um einen ordentlichen Job zu finden.“

Gründungs – und Ausbildungzuschüsse sollen weitere Anreize bieten. Die Initiative „Eine Brücke ins Arbeitsleben für die nächste Generation“ soll aus Mitteln des EU-Aufbauplans Next Generation EU und dem siebenjährigen EU-Finanzrahmen finanziert werden. Beides muss noch von den EU 27 abgesegnet werden.

Wir haben noch mehr Beiträge rund um Jugendarbeitslosigkeit bei uns auf der Seite.