Mit Batterie-Strategie unabhängiger werden

Die Corona-Pandemie lehrt uns alle gerade viele Dinge. Was wir immer wieder hören ist: Europa muss von Drittstaaten unabhängiger werden. Auch schon vor Corona ist das in einigen Bereichen klar gewesen. Darunter auch die Abhängigkeit von Asien für Batteriezellen. Die EU versucht mit einer Batterie-Allianz gegenzusteuern.

Claudia Knoppke und die Frage: Hat Corona diese Pläne jetzt ausgebremst?

© European Union , 2018 / Source: EC - Audiovisual Service / Photo: Mauro Bottaro

Heute beträgt der europäische Anteil an der weltweiten Batteriezellen-Herstellung nur 3 Prozent, während Asien laut einem Bericht der EU-Kommission einen Anteil von 85 Prozent hat.

Als die europäische Batterie-Allianz vor drei Jahren gegründet wurde, hieß es von kritischen Stimmen, dass die EU etwas spät in das Rennen gestartet ist. Julia Poliscanova, Expertin bei Transport & Environment, einer Organisation, die sich für ein emissionsfreies Mobilitätssystem einsetzt, sieht das anders.

„Es ist absolut nicht zu spät. Der europäische Markt für Elektrofahrzeuge beginnt erst jetzt zu wachsen. Das ist ein riesiger Kuchen, in dem es Möglichkeiten für alle gibt. Hunderte von Gigawattstunden Kapazität und ein Markt für Batterien ist da. Europa kann also noch aufholen. “

Aktuell gibt es mehrere Projekte. Eines davon ist die Gigafabrik von Northvolt für Lithium-Ionen-Batteriezellen in Schweden. Ein französisch-deutsches Konsortium unter der Leitung von Saft, einer Tochtergesellschaft von Total und PSA mit Opel hat 2019 grünes Licht bekommen. Und auch wenn gerade der Automarkt von der Corona-Krise besonders hart getroffen wurde, glauben Experten, dass die Batterie-Allianz dadurch angeschoben werden kann. Denn der Automobilsektor braucht staatliche Unterstützung und die kann mit Bedingungen kommen, denkt auch die schwedische EU-Abgeordnete Jytte Guteland.

„Ich denke, dass die Mitgliedstaaten dafür offen sein sollten. (…) ich denke es ist selbstverständlich, die Industrie darum zu bitten, den Übergang schneller zu gestalten: Wenn die Steuerzahler mehr zahlen, sollten wir auch mehr von der Industrie zum grünen Wandel verlangen. “