Rassismus in Deutschland hat zugenommen

Der aktuelle Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zeigt, dass Rassismus und Diskriminierung in Deutschland zugenommen haben. 2019 hat es fast 1200 gemeldete Fälle gegeben, in denen Menschen sich wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft, oder auch Religionszugehörigkeit diskriminiert gefühlt haben. Die Frage ist auch, wie können wir im Alltagsleben etwas gegen Rassismus und Diskriminierung tun. Die Europäische Grundrechte-Agentur -FRA- hat dazu einen 10-Punkte -Plan. Claudia Knoppke fasst zusammen.

Nahaufnahmer zweier Hände - die eine weiß, die andere schwarz - die sich festhalten.

Die FRA nennt es zehn Tipps, um Menschenrechte wirkungsvoll zu vermitteln. Der erste Punkt ist. Erzähl eine Geschichte über Menschen

„It‘s really important that we tell stories. You really have to think about the human aspect in it.“

Bernhard Franke von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat das bei der Vorstellung des Berichtes beherzigt: Insgesamt hat die Stelle im vergangenen Jahr in fast 3600 Fällen rechtliche Auskunft erteilt, Stellungnahmen eingeholt oder gütliche Einigungen vermittelt.

„Wie im Fall der Altenpflegerin, der gekündigt wurde, weil mehrere Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtung von einem Menschen ihrer Hautfarbe sich nicht betreuen lassen wollten. Oder wie im Fall des Mannes, der sich auf eine Mietwohnung beworben hatte, und von dem Vermieter die Antwort erhielt: Geh zurück nach Syrien und bau lieber dein Land auf. Keine Kanaken erwünscht! Oder ein Fall, aus diesem Januar, zu Beginn der Corona- Pandemie, die Frau, der die Hausärztin den vereinbarten Behandlungstermin mit dem Verweis auf ihre chinesische Herkunft absagte.“

Bernhard Franke sieht für Deutschland ein anhaltendes Problem mit rassistischer Diskriminierung. Er sieht u.a. den Gesetzgeber stärker in der Pflicht. Wer sich für die Menschenrechte stark macht, egal, ob als Organisation oder jeder einzelne, kann sich am 10-Punkte-Plan der FRA orientieren. Und da heißt es auch: mach es positiv, mach es leicht verständlich, mach es kurz und sei darauf vorbereitet, dass es ein langer Prozess ist. Denn, so sagt Liba Beyer von Human Rights Watch:

“We’re trying to sell vegetables in a world of candy.”

Wir versuchen, Gemüse in einer Welt voller Süßigkeiten zu verkaufen.