Artenvielvalt auf Agrarland weiter rückläufig

Das Wort Biodiversität, oder Artenvielfalt, haben wir zur Zeit wieder häufiger im Ohr. Nicht zuletzt, weil die EU-Kommission dazu kürzlich ihre neue Strategie im Rahmen des European Green Deal vorgestellt hat. Das Ziel ist, Bienen, Schmetterlinge, Feldvögel und auch weniger „beflügelte“ Geschöpfe der Natur vor dem Aussterben zu bewahren. Doch der Europäische Rechnungshof hat auch gerade festgestellt: Die Maßnahmen der EU haben bislang nicht geholfen, den Rückgang der Arten auf Agrarland zu stoppen.

Blick über ein reifes Kornfeld vor blauem Himmel.


Claudia Knoppke, warum sind die Rechnungsprüfer da so negativ?

Der Europäische Rechnungshof hat sich die Maßnahmen im Rahmen der EU-Agrarförderung angeguckt. Die GAP- das heißt Gemeinsame Agrarpolitik – war nicht wirksam, wenn es darum geht, dass schon 2011 festgelegte Ziel zu erreichen, nämlich bis 2020 das Artensterben „messbar“ umzukehren, also im Idealfall, zu stoppen. Die Prüfer haben in Deutschland, Irland, Polen, Rumänien und Zypern mal genauer hingeguckt und festgestellt: Das Geld der EU zur Agrarförderung 2014 bis 2020 hat bislang nicht ausreichend gegriffen, um das Artensterben in der Agrarlandschaft zu stoppen.

Oha. Und warum?

Der Europäische Rechnungshof kritisiert u.a., dass nicht genug koordiniert und kontrolliert wird. In dem Bericht der Rechnungsprüfer heißt es da zum Beispiel -frei übersetzt: Besser wäre, nicht für „grüne“ Ankündigungen Geld zu geben, sondern genau hinzuschauen, und „ergebnisorientiert“ zu fördern.

Und was sagt die EU-Kommission, als Verteilerin der Mittel zu diesem Bericht?

Wir haben gehört, verstanden und das alles in unsere aktuelle Strategie zur Biodiversität bis 2030 – vor allem auch in der Landwirtschaft- mit einfließen lassen. So zumindest hat es die Kommissionssprecherin Vivian Loonela gesagt. „Wir haben gut zusammengearbeitet!“