Aromatisches Mineralöl, MOAH, in Babyprodukten gefunden

In was für einer Welt leben wir eigentlich? Das kann man sich fragen, wenn man hört, dass Babyprodukte mit Mineralöl verseucht sind. Und das ist nicht etwa erst seit gestern bekannt, sondern die betroffenen Produkte sind weiterhin verkauft worden. Amélie Förster, kannst Du uns auf den aktuellen Stand bringen? Was ist da los?

Alina Mielemeier

MOAH, Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons, oder auch aromatisches Mineralöl, das steht für die Substanz die in mehreren Babymilch-Produkten enthalten ist. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheitm kurz EFSA, steht das aromatische Mineralöl unter dem dringenden Verdacht krebserregend und genverändernd zu sein. Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat bereits im Oktober 2019 einen Beitrag veröffentlicht, in dem sie auf einen Labortest hinweisen, der die gesundheitsgefährdenden Mineralöle bei Produkten von Nestlé und Novalac nachgewiesen hatte. Insgesamt nach sind 21 Prozent der Proben mit dem Krebserregenden aromatischen Mineralöl belastet.

Aromatisches Mineralöl in Babyprodukten sind dem Bundesministerium für Ernährung offenbar schon seit Dezember bekannt

Und welche Produkte betrifft das? Und wie geht’s jetzt weiter?

Das sind so viele Produkte, dass wir uns entschlossen haben die Liste unten auf der Seite zu veröffentlichen. Aber kurz zusammengefasst: Betroffen sind mehrere Produkte der Firmen Nestlé, Novalac und Humana. Aber auch ein Produkt der Rossmann-Eigenmarke „Babydream“. Rossmann hat allerdings unmittelbar reagiert und hat nach der offiziellen Veröffentlichung von Foodwatch in der vergangenen Woche die betroffene Charge des Produkts „Kinderdrink ab 1 Jahr“ zurückgerufen.

Wer das Produkt von Rossmann gekauft hat, kann dies übrigens einfach in der Filiale zurückgeben. Bei den anderen Produkten steht ein Rückruf bislang noch aus.

Dem Bundesministerium für Ernährung lagen die Ergebnisse übrigens laut Foodwatch bereits im Dezember vor. Foodwatch fordert nun, dass Julia Klöckner aktiv wird, sie hatte in einer Pressemitteilung erklärt, dass beim Nachweis, dass Baby- oder Säuglingsmilch die Gesundheit der Kleinsten schädige, diese nicht mehr im Supermarkt landen dürften. Gleichzeitig fordert Foodwatch aber auch einen EU-weiten Grenzwert für aromatisches Mineralöl, der beim derzeit niedrigsten Bestimmungswert von 0,5mg pro Kilogramm liegt.

Betroffen von der Belastung mit MOAH sind folgende Produkte:

  • Nestlé-„BEBA Pro HA 2“
  • Nestlé-„BEBA Supreme Pre, von Geburt an“
  • Novalac-„Säuglingsmilchnahrung PRE 400g“
  • Novalac-„BK, Blähungen und Koliken“
  • Nestlé-„BEBA Pro HA 1, von Geburt an“
  • Nestlé-„BEBA Pro HA Pre“
  • Humana-„SL Spezialnahrung bei Kuhmilchunverträglichkeit“
  • Nestlé-„BEBA Optipro 2“, „BEBA Optipro 1“
  • Humana-„Anfangsmilch 1 von Geburt an“
  • Rossmann-Babydream „Kinderdrink ab 1 Jahr“

Mehr spannende Themen zur Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, kurz EFSA, gibt’s auch bei uns.