Artenvielfalt in der EU schützen – Corona könnte helfen

Die Kleinsten haben die größten Probleme! Das zeigt der aktuelle Bericht zur Lage der Natur in Deutschland. Schmetterlinge, Libellen und auch viele Vogelarten verschwinden zunehmend. Um den Schutz der Artenvielfalt zu sichern, setzt die deutsche Umweltministerin auch ganz stark auf die EU. Und sogar Corona könnte dabei helfen! Claudia Knoppke und die Hoffnung auf die Wiederentdeckung der „natürlichen Schätze“.

Blick auf einen natürlichen Bach, der durch einen Wald verläuft

Der Bericht zur Lage der Natur in Deutschland sei eine Art Generalinventur der biologischen Vielfalt zu den rund 50.000 Arten, die allein in Deutschland zu Hause sind, hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze zur Vorstellung des Berichts gesagt. Der zeige manche gute, aber deutlich mehr schlechte Entwicklungen. Und Svenja Schulze hat auch gesagt: Corona hat uns geholfen, hat uns gelehrt, das „da draußen“, bei geschlossenen Kneipen, Kinos und kaum Kultur, wieder neu zu schätzen.

„Es gibt dazu noch keine wirklichen Daten, aber es gibt viel Alltagserfahrung. Und die sagt ganz eindeutig: Die Wertschätzung für die Natur ist gewachsen, und Natur tut uns allen auch gut.“

Nicht nur das. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, eine starke Umwelt macht auch die Gesellschaften widerstandsfähiger. Gegen Krankheiten und Krisen. Die Umweltministerin hofft, dass wir diese Lehren nicht vergessen, wenn wir ohne Maske und mit offenem Blick den Weg aus der Krise suchen.

„Unser Leitbild sollte nicht die alte, sondern eine bessere Welt sein. Nicht die krisenanfällige, sondern eine krisenfestere Welt. Und die gibt es nur mit mehr Umwelt-, mit mehr Klima- und mehr Naturschutz.“

Svenja Schulze setzt viel Hoffnung in die EU-Kommission, die im Rahmen des Europäischen Grünen Deals, dem Green Deal, auch eine Strategie zum Schutz der Biodiversität aufgelegt hat. Diese Strategie sieht u.a. vor, dass unsere Städte umweltfreundlicher gestaltet werden sollen. Der größte Hebel aber sei die EU-Agrarförderung.

„Bislang ist es so, dass sie den Grundeigentümern viel und der Natur nichts bringt. Und wir brauchen deshalb eine Reform nach dem Grundsatz: Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen. Das Geld soll so eingesetzt werden, dass die Landwirtinnen und Landwirte honoriert werden, für das, was sie für die Gesellschaft leisten. Und dazu gehört natürlich ganz zentral auch der Naturschutz.