Corona und die Erntehelfer

Spargel und andere Saisongemüse lassen sich von Corona nicht vom Wachsen abhalten. Die Landwirte in Deutschland und EU-weit suchen deshalb händeringend Erntehelfer. Die EU-Agrarminister haben die EU-Kommission grundsätzlich zu mehr Hilfen in der der Corona-Krise aufgefordert. Claudia Knoppke hat mehr.

Die 27 EU-Agrarminister haben in ihrer gemeinsamen Erklärung u.a. gefordert, dass die Kommission flexibel und mit zusätzlichen Mitteln auf die Corona-Krise reagieren soll. Beihilfen aus dem EU-Agrarprogramm etwa sollten früher ausgezahlt werden. Die Minister fordern auch eine koordinierte europäische Antwort in der Krise für den Agrar- und Ernährungssektor. Wir arbeiten daran, hieß es jetzt von der EU-Kommission.

Detailaufnahme eines Früchte tragenden Apfelbaumes auf einer Obstwiese.

„Die Kommission überwacht und analysiert ständig die Situation auf allen Agrarmärkten. Anhand dieser Analyse diskutieren wir zur Zeit Vorschläge für weitere Maßnahmen. Dabei berücksichtigen wir auch den Input der Mitgliedstaaten und anderer Interessengruppen. Dem EP, Landwirten, landwirtschaftlichen Organisationen usw.“

Kommissionsprecher Daniel Rosario rechnet damit, dass die Kommission sehr zeitnah weitere Vorschläge machen werde. Wie die Landwirtschaft trotz geschlossener Grenzen an Erntehelfern und Saisonarbeitern kommen kann, dazu hatte die EU-Kommission bereits im März ihre Leitlinien vorgestellt. Darin war die Aufforderung an die Mitgliedstaaten gegangen, die Arbeitskräfte als systemrelevant zu behandeln. Das soll eine Einreise ermöglichen, unter der Voraussetzung, dass die Gesundheit angemessen geschützt wird. Dazu, wie die Situation in den einzelnen EU-Staaten aussieht, konnte eine Kommissionsprecherin aber nichts sagen.

„Die Situation ist sehr dynamisch. In unterschiedlichen EU-Staaten werden unterschiedliche Maßnahmen ergriffen.“

In Deutschland hat die Bundesagentur für Arbeit jetzt grünes Licht gegeben, dass auch Asylbewerber und Drittstaatsangehörige, bis Ende Oktober als Erntehelfer arbeiten dürfen. So soll aufgefangen werden, dass nicht genug Erntehelfer u.a. aus Rumänien nach Deutschland kommen können.