Forschungsprojekte zur Behandlung und Diagnose von Corona gesucht

Omma hat immer schon gesagt: Lege nie alle Eier in einen Korb! Denn was kann passieren? Genau! Fällt der Korb runter, war es das mit den Eiern. Ungefähr so läuft gerade auch die Diskussion um die Versorgung mit Medikamenten oder Schutzausrüstung in Sachen Coronavirus. Alles kommt aus China…solange es noch kommt. Das Problem ist in der EU und Deutschland aber nicht erst seit gestern bekannt. Claudia Knoppke blickt zurück nach vorn.

Amélie Förster | Euranet Plus

In der EU und auch darüber hinaus gibt es zunehmend Versorgungsschwierigkeiten für gängige Medikamente. Die Engpässe bei der Medikamentenbeschaffung hätten sich in den vergangenen zehn Jahren verschärft – erst in den USA und zunehmend auch in Europa, heißt es u.a. von der Europäischen Arzneimittel-Agentur. Die EU Kommission weiß das, und hat noch für dieses Jahr eine Studie angekündigt, die Gründe und mögliche Abhilfen untersuchen soll. Das hatten wir Anfang des Jahres berichtet. Jetzt ist Corona und eine Frage poppt in ganz Europa immer wieder auf.

„Sollten wir in diesem Umfang wirtschaftlich und in unseren Lieferketten abhängig sein, von einem einzigen Land auf der Welt? Ich denke: Nein!“

Diese Frage hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nicht erst gestern im Bundestag in seiner Regierungserklärung zum Coronavirus mit Nein beantwortet. Auch seine Kollegen auf Europäischer Ebene haben die schon bestehenden und sehr wahrscheinlich noch schlimmer werdenden Engpässe in den Lieferketten aus China zum Anlass genommen, diese Grundsatzforderung zu stellen. Wir müssen von China unabhängiger werden. Oder, wie es Georg Nüsslein von der CDU/CSU im Bundestag gesagt hat.

„Wir müssen uns da europäisch anders aufstellen. Auch das muss eine Lehre aus dem Thema Corona sein.“

Die EU-Kommission hat jetzt dazu aufgerufen, Forschungsprojekte einzureichen, die der Entwicklung zur Behandlung und Diagnose für das Coronavirus dienen. EU und Pharmaindustrie sollen gemeinsam 90 Millionen Euro dafür bereitstellen. Das ist einmal eine Akutmaßnahme. Aber, auch das hat Forschungskommissarin Mariya Gabriel gesagt. Es soll unsere Bereitschaft für künftige Ausbrüche erhöhen.

Erst vor wenigen Tagen haben wir uns mit der Frage beschäftigt, ob wir in der EU wegen Corona mit Medikamenten-Engpässen rechnen müssen.