Wie „grün“ sind Unternehmen?

Wenn wir unser Geld in Aktien anlegen, entscheiden wir dann nur nach der möglichen Rendite, oder ist auch wichtig, ob das Unternehmen nachhaltig und „grün“ wirtschaftet? Immer mehr Anleger beantworten diese Frage mit „grün“. Auch die EU-Kommission will von Unternehmen nicht nur wissen, wieviel Geld sie machen, sondern auch, wie sauber, sozial und nachhaltig wirtschaften sie.

Blick auf einen natürlichen Bach, der durch einen Wald verläuft

Claudia Knoppke, worum geht es da im Einzelnen?

Die EU-Kommission meint, wenn wir auch unsere Wirtschaft auf eine nachhaltige Zukunft einnorden wollen, müssen Unternehmen und Finanzinstitute mit ihren Klima- und Umweltdaten offener umgehen. Auch damit die Anleger umfassend über die Nachhaltigkeit ihrer Investitionen informiert sind. Es gibt in der EU dazu auch die Richtlinie über die „Nichtfinanzberichterstattung“. Dahinter verbirgt sich die Pflicht für große EU-Unternehmen, mit mehr als 500 Beschäftigten, Auskunft darüber zu geben, wie sich ihre Tätigkeit sozial und ökologisch auswirkt. Also, wie sieht es zum Beispiel mit Gleichberechtigung aus, wie werden die Angestellten behandelt, aber auch, was tut das Unternehmen für den Umweltschutz.

Das klingt doch erstmal gut. Was soll sich jetzt ändern?

Die EU-Kommission meint, die Informationen sind noch nicht ausreichend genug. Es gebe noch Lücken in der Richtlinie zur „Nichtfinanzberichterstattung“. Deshalb hat die Kommission jetzt eine öffentliche Befragung gestartet, wie die Richtlinie verbessert werden könnte. Diese Überprüfung ist übrigens Teil des Europäischen Grünen Deal. Und das Ziel der Überprüfung ist, Unternehmen transparenter und Informationen über das nachhaltige Wirtschaften für alle vergleichbarer zu machen. Die öffentliche Konsultation wird jetzt Meinungen aus der ganzen EU zu möglichen Reformen oder Verbesserungen der Richtlinie sammeln.