Milch von glücklichen Kühen soll ja besonders gesund sein, glauben wir der Werbung. Doch Tierwohl und Menschenwohl haben auch ganz wissenschaftlich viel mit einander zu tun. Und deshalb wollen die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit und das EU-Parlament jetzt auch häufiger enger zusammenarbeiten. Claudia Knoppke fasst zusammen.
„Animal welfare is also our Welfare.“
Tierwohl ist auch Menschenwohl, sagt der Chef der EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit – kurz EFSA- Bernhard Url. Denn gestresste und gequälte Tiere seien auch sehr oft kranke Tiere.
„Und vergessen wir nicht die Herausforderung der Antibiotikaresistenz, die eine der größten Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit darstellt, die wir weltweit haben…. und auch hier sind Tiergesundheit und Tierschutz direkt miteinander verbunden, weil bessere Haltungssysteme, besserer Tierschutz auch gesündere Tiere bedeuten. Bedeutet weniger Einsatz von Antibiotika, was auch für Menschen eine bessere Gesundheit bedeutet.“
Der Agrarausschuss im EU-Parlament will deshalb von politischer Seite aus seinen Beitrag leisten, sagt der Ausschussvorsitzende Norbert Lins von der EVP.
„Unser Ziel des Agrarausschusses ist es, in den nächsten fünf Jahren, die Bedingungen für Tiere besser zu machen und zu mehr Gesundheit, Nachhaltigkeit und Qualität zu führen.“
Doch vor diesem Ziel stehen noch immer viele Hürden, die überwunden werden müssen.
„Verbraucherinnen und Verbraucher fordern mehr Tierwohl. Wollen aber gleichzeitig nicht mehr dafür bezahlen. Problematische Tiertransporte in Drittländer. Unser Ziel muss sein, tiergerechte Haltung, Transport und Schlachtung. Öffentliche Unwissenheit, über bereits bestehende Standards in Europa, wir haben die höchsten der Welt. Das hält uns allerdings nicht davon ab, besser zu werden. Gleichzeitig muss Öffentlichkeit und Politik über aktuelle Umsetzungen in der Praxis informiert werden.“
Die EU-Kommission hat in ihrer farm to fork Strategie- oder vom Hof auf den Tisch -auch das Tierwohl im Blick. Denn
„Animal welfare is also our Welfare.“