Erasmus boomt

Ein halbes Jahr im Herzen Spaniens, Tapas, Wein und Sonnenschein – oder doch lieber Schnee, Frost und „Hyggeliges“ Leben im Norden Dänemarks? – All das kann Erasmus+ bedeuten. Und das Austauschprogramm ist beliebter denn je – 110.000 Stipendiaten sind mit Erasmus+ 2018 aus Deutschland ins Ausland gegangen. Was viele aber nicht wissen: Nicht alles sind Studierende.

Holger Winkelmann | Euranet Plus


Amélie Förster, wer tummelt sich denn noch unter den Stipendiaten?

Azubis, Lehrkräfte und Schulmitarbeiter, aber auch Jugendliche und Jugendbetreuer sowie Leute, die in der Erwachsenenbildung tätig sind, können am Programm teilnehmen. Etwas weniger als die Hälfte der Teilnehmer sind 2018 Studierende gewesen, zumindest in Deutschland. Die Zahlen zeigen, dass diese Möglichkeit eine Auslandserfahrung zu machen einfach immer mehr Leute wahrnehmen. 2017 dachte man schon es sei ein Rekordjahr gewesen, 2018 sind dann nochmal 6.000 Menschen mehr ins Ausland gegangen. Am beliebtesten sind übrigens Spanien, Frankreich und das Vereinigte Königreich.

Und wie sieht das dann konkret vor Ort aus?

Also bei mir war das so: Ich selbst habe ein Semester an der Göteborgs Universitet in Schweden studiert. Das ist zwar schon zehn Jahre her, war super, ich habe an meiner Heim-Uni erstmal einen Sprachkurs gemacht und mich dann für einen Schwedisch-Kurs an der Uni in Schweden angemeldet. Vor Ort gab’s dann auch eine Erasmusbetreuung, also eine Art Mentor, der einem Fragen zur Stadt, zum Studium usw. beantwortet hat, aber auch Events organisiert hat, um andere Studierende kennenzulernen und Anschluss zu kriegen. An meiner Uni hat man einen Wohnheimplatz gleich mitbekommen. Wir hatten eine Gemeinschaftsküche, aber jeder hatte sein eigenes Zimmer und Bad. Das kann aber auch ganz anders laufen – wer das mal in einer lustigen Variante sehen möchte, sollte sich den Film „L’Auberge espagnole – Barcelona für ein Jahr“ ansehen. In dem Film geht’s um den Franzosen Xavier, der für einen Job seine Spanischkenntnisse verbessern muss. Da werden viele Dinge aufgegriffen, die Studierenden, die mit Erasmus+ unterwegs waren, sicher bekannt vorkommen werden. Wem das nicht reicht: Einfach selbst die Chance nutzen und mit Erasmus+ weggehen. Kann ich nur empfehlen!