Europa im Kampf gegen den Krebs

Jeder vierte Todesfall in Europa ist, laut Eurostat, auf Krebs zurückzuführen. Ein Grund mehr, ihm den Kampf anzusagen. Der Arzt und EU-Abgeordnete der Europäischen Volkspartei, Peter Liese, hat im April letzten Jahres die Pläne der EVP-Fraktion für diese Legislatur-Periode vorgelegt. Was sind die Pläne, Amélie Förster?

Krankenhausbett mit aufgeschlagener weißer Bettdecke vor einer Holzpaneele an der Wand, auf dem Beistelltisch steht eine Flasche Wasser.

Die Pläne sind sehr konkret. Vor knapp einem Jahr hat die EVP-Fraktionsspitze angekündigt, dass in 20 Jahren in Europa niemand mehr an Krebs sterben soll. Bei seinem Besuch im St. Vincenz-Krankenhaus in Paderborn hat Peter Liese die Pläne noch einmal vorgestellt:

„Da müssen wir weiter forschen. Dazu braucht’s europäische Zusammenarbeit. Wir müssen die Daten in ganz Europa zusammenbringen, um das beste Ergebnis zu bekommen und auch die Medikamentenzulassung so gestalten, dass es den Patienten wirklich hilft.“

Peter Liese

Konkreter sieht der Plan zum Beispiel so aus, ein digitales Europäisches Krebszentrum einzurichten und eine europäische Plattform für Telemedizin und eHealth einzurichten. Die sollen insbesondere Forschern und behandelnden Ärzten bei ihrer Arbeit helfen, aber auch Patienten die Möglichkeit geben, sich bestmöglich behandeln zu lassen, ohne dabei viel reisen zu müssen.

Im Programm Horizon2020 wird ja sicher auch dazu geforscht.

Exakt, da gibt’s zum Beispiel das Projekt iManageCancer. Darin geht’s darum Patienten zu stärken, und auch das Selbstmanagement der Patienten bei Krebserkrankungen zu stärken. Insgesamt neun Partner aus fünf unterschiedlichen Ländern entwickeln da Möglichkeiten mit denen Krebskranke ihr Leben über ihre Smartphones verwalten können.

Es geht also um Gesundheits-Apps und elektronische Gesundheitsdienste, die dabei helfen sollen, die Krankheiten besser zu behandeln. In Deutschland sind unter anderem die Universität des Saarlandes und das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik Partner des Projekts. Andere bekannte Partner sind zum Beispiel das King’s College in London und das Elektronik-Unternehmen Philips.