Barley: Der harte Brexit-Teil kommt noch

Wie geht es weiter im Brexit? Eins ist ganz klar: Der harte Teil kommt jetzt erst noch. Denn die EU zu verlassen, ist eine Sache, die künftige Beziehung zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich auszuhandeln, eine ganz andere, fasst Claudia Knoppke zusammen.

Der 31. Januar 2020 ist der avisierte Tag der Scheidung. Doch der Brexit-Drops ist damit noch nicht gelutscht.

„Der Bevölkerung ist in weiten Teilen nicht klar, dass diese ganze Diskussion, die wir bisher hatten, eigentlich nur der Aufgalopp war.“

© European Communities , 1997 / Source: EC - Audiovisual Service / Photo: Nathalie Malivoir

Sagt die Europaabgeordnete Katarina Barley.

„Der wirklich harte Teil der Arbeit beginnt jetzt erst.“

Denn jetzt geht es darum, bis Ende des Jahres die künftige Beziehung zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich auszuhandeln. Ein Partnerschafts- und Handelsabkommen.

„Alle wissen, dass es unglaublich schwierig sein wird, innerhalb von elf Monaten ein solches Abkommen zu verhandeln. Mit Kanada hat es sechs Jahre gedauert. Und mit anderen Staaten noch länger.“
Die Frage ist, ob bei den Verhandlungen bei Null angefangen, oder auf Bewährtem aufgebaut wird.

„Das einfach das Vereinigte Königreich sagt, wir wenden weiter Unionsrecht an. So wie das andere Staaten auch getan haben, oder dass man Bausteine bspw. aus dem Norwegischen Abkommen, oder dem Schweizer Abkommen übernimmt.“

Es gibt aber auch noch eine weitere Möglichkeit:

„Es kann aber auch heißen, dass es kein Abkommen geben wird, und dann heißt das harter Brexit Ende 2020. Auch diese Möglichkeit ist leider nicht vom Tisch.“